Der SV Werder Bremen, Gründungsmitglied der Bundesliga und vierfacher Deutscher Meister, ist nach einem Jahr 2. Liga wieder zurück in der deutschen Fußball-Belletage. Angeführt vom österreichischen Teamspieler Marco Friedl, dessen Vertrag vor vier Wochen erst um weitere vier Jahre bis 2026 verlängert wurde und dem mit der neuen Saison die Ehre des Werder-Kapitäns zuteil wird. Damit folgt der 24-jährige Tiroler den ehemaligen ÖFB-Team-Größen und "Werder-Legenden" Andreas Herzog & Zlatko Junuzovic. Zum Start am Samstag geht es für Werder im Nord-Derby zum VfL Wolfsburg (15:30 Uhr).

Friedl: "Ist schon einer meiner Höhepunkte 

Dass die Mannschaft der Hanseaten für Marco Friedl als Kapitän votierte, bestätigt die Beliebtheit des Abwehrchefs, der 2018 vom FC Bayern München zum SV Werder wechselte und dessen Jugendvereine der SV Kirchbichl (12/2002-2007), FC Kufstein (2007-2008) und FC Bayern München (2008-2017) sind.

Der gebürtige Kirchbichler meinte gegenüber der APA"Es ist eine Riesenehre für mich, Kapitän von so einem großen Club zu sein, wo die Fans unglaublich sind, der Verein einen Riesennamen hat. Das ist schon mit einer der Höhepunkte, die ich bis jetzt erreicht habe."

Als Grund, warum gerade er auserwählt wurde, meinte Friedl: "Sicher auch die Art und Weise, wie ich als Mensch bin." Nachsatz: "Mein Standing ist vielleicht jetzt noch um einen Tick höher, ich versuche aber so zu sein, wie ich bin, wie ich die Jahre davor war, werde jetzt nichts anders machen."

In seinen vier Jahren beim am 4. Februar 1899 gegründeten Kultklub von der Weser hat der fünfmalige ÖFB-Teamspieler die ganze Bandbreite an Auf und Ab´s im Profifußball bzw. seinen bisher 113 Pflichtpartien (6 Tore, 9 Assists) für den SV Werder miterlebt: "Knapp an der Relegation vorbei, an der Europa League vorbei, Relegation geschafft, Abstieg, Aufstieg - ich habe alles miterlebt."

Nachfolger von Zlatko Junuzovic & Andi Herzog

Österreichische Kapitäne in der Deutschen Bundesliga sind nichts Neues. So begleitet Christopher Trimmel bei Union Berlin dieses Amt. Und beim SV Werder folgt Friedl damit seinen Landsleuten und ehemaligen Mittelfeld-Regisseuren Andreas Herzog (ÖFB-Rekord-Teamsspieler) und Zlatko Junuzović.  Es sei für den Innenverteidiger "schön, in einem Atemzug mit ihnen genannt zu werden."

Auch wenn die glorreichen Zeiten des SV Werder mit vier Meister-Titeln, sechs Mal DFB-Pokal-Sieger und 1992 der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger unvergessen sind, gilt es derzeit bei den liebevoll genannten "Fischköpfen" erstmal "kleinere Brötchen zu backen". Der Klassenerhalt hat für Friedl und Co. absolute Priorität.

Sein persönliches Ziel ist nachwievor auch das vom deutschen Ralf Rangnick gecoachte ÖFB-Team, das Ende September beim Nations-League-Gruppenabschluss beim amtierenden Weltmeister Frankreich gastiert und final Vize-Weltmeister Kroatien emfängt. Linksfuß Friedl, der allzugern seinen bisherigen fünf Einsätzen für Rot-Weiß-Rot weitere folgen lassen, würde: "Es sind Super-Spiele, die uns erwarten, es ist immer schön wenn man sich mit den Weltbesten messen kann", sagte Friedl.

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