Der FC Bayern München hat nach turbulenten Tagen im Kampf um den "Trostpreis" Meisterschale erneut böse gepatzt. Beim Wiedersehen von Trainer Thomas Tuchel mit seinem Ex-Klub FSV Mainz 05 verloren die Münchner trotz Führung mit 1:3 (1:0) und müssen den Sturz von der Tabellenspitze fürchten. Borussia Dortmund kann am Abend (18.30 Uhr/Ligaportal-LIVETICKER) gegen Eintracht Frankfurt im Falle eines Heimsieges vorbeiziehen.

Mainz schickt Bayern tiefer in die Krise (Foto: FIRO/FIRO/SID)

Mainz schickt Bayern tiefer in die Krise

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Ex-Salzburger Sadio Mané mit FC Bayern-Führung

Nach dem schmerzhaften Champions-League-Aus gegen Manchester City und dem Wirbel um die Klubführung traf Sadio Mane (29.) zwar zunächst für die Bayern. Ludovic Ajorque (65.) nach einem Patzer von Torhüter Yann Sommer, Leandro Barreiro (73.) und Aaron Martin (79.) bestraften den schwächelnden Serienmeister aber gnadenlos - es droht die erste titellose Saison seit 2012. Die Mainzer blieben dagegen im Kampf um Europa zum zehnten Mal nacheinander ungeschlagen.

All die Nebengeräusche rund um die Säbener Straße oder die Spekulationen um die Zukunft der Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sollten auf dem Feld keine Rolle spielen. Tuchel setzte für den angeschlagenen Eric Maxim Choupo-Moting wieder auf Thomas Müller, der in den Duellen mit City auf der Bank gesessen hatte. Dazu rückten Mane, Alphonso Davies und Josip Stanisic für den "Charaktertest" (Tuchel) in die Startelf.

Und dennoch begannen die Bayern wacklig. Erst nachdem die mutigen Mainzer mehrere Fehler erzwungen hatten und Davies mit einer Oberschenkelverletzung runter musste, rissen die Gäste das Spiel an sich - und sorgten für Gefahr. FSV-Kapitän Silvan Widmer rettete aber gegen Müller (14.), Mane stand bei seinem Treffer zudem knapp im Abseits (15.).

Gegen die Elf von Trainer Bo Svensson, der als Profi fünf Jahre unter Tuchel in Mainz gespielt hatte, bekamen die Münchner immer wieder Probleme, ausgerechnet der durch die Watschn-Affäre in die Kritik geratene Mane sorgte mit seinem Führungstor per Kopfball für etwas Sicherheit. Jamal Musiala (31.) verpasste nur knapp den zweiten Treffer.

Nach der Pause ließen die Münchner, in der Liga zuletzt nur mit einem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim, aber erschreckend stark nach. Tuchel konnte keineswegs zufrieden sein. Müller setzte den Ball zwar noch einmal knapp vorbei (56.), den deutlich engagierten Eindruck machten aber die Mainzer, die sich den Ausgleich verdienten.

Die Bayern konnten den Ball nach einem Freistoß nicht klären, den Abschluss von Jae-Sung Lee ließ Sommer nach vorne abprallen, ehe Ajorque per Kopf traf. Tuchels Team wackelte immer bedenklicher - und die plötzlich wie im Rausch spielenden Mainzer schlugen eiskalt zu. Barreiro (73.) vollendete einen sehenswerten Angriff cool ins linke Eck.

 

 

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