Präsident Martin Kind von Hannover 96 sieht das Modell RB Leipzig stilbildend für die Fußball-Bundesliga. "Sie sind von der fünften in die erste Liga aufgestiegen. Das zeigt: Wenn ausreichend Kapital bei professionellen Leuten ist, kann eine Erfolgsstory entstehen. Sie werden diesen Weg weitergehen", sagte Kind dem SID am Mittwoch beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf. "Das können andere Vereine wiederholen." (jetzt Fanreise nach Deutschland buchen!)

Investoren könnten laut Kind "weiteres Kapital zuführen und die Qualität der Bundesliga verbessern". Der Unternehmer will mit einer Ausnahmeregelung von der 50+1-Regel die Mehrheit an Hannover 96 übernehmen. Laut Sport Bild wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) über seinen Antrag am 5. Februar entscheiden.

Martin Kind ist weiter davon überzeugt, dass er mit einer Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel die Mehrheit des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 übernehmen darf. "Der Antrag ist gestellt, die notwendigen Unterlagen sind eingereicht. Jetzt gilt es, im DFL-Präsidium eine Entscheidung zu treffen", sagte der Unternehmer am Mittwoch in Düsseldorf beim Sportbusiness-Kongress SPOBIS. "Ich erwarte, dass der Antrag bestätigt wird." Die 50+1-Regel bleibe "dennoch bestehen".

Laut Statuten der Deutschen Fußball Liga kann ein Investor die Mehrheit an einem Verein nur dann übernehmen, wenn er diesen mehr als 20 Jahre "ununterbrochen" und "erheblich" gefördert hat. Teile der 96-Fans kämpfen gegen Kinds Pläne - sie befürchten den Ausverkauf.

Für Kind geht es "nicht um die wirtschaftliche Frage, sondern darum, Rechtsfragen zu beurteilen". Sollte die DFL die Zustimmung verweigern, will er den Rechtsweg wählen. "Ich schließe nichts aus", sagte er. Einem Bericht der Sport Bild zufolge soll die Entscheidung am 5. Februar fallen.

Die 50+1-Regel soll verhindern, dass Investoren die Mehrheit an einer Gesellschaft übernehmen, in die ein Verein seine Profimannschaft ausgegliedert hat. Der Mutterverein muss demnach 50 Prozent der Anteile plus einen Stimmenanteil innehaben. Ausnahmen in der Bundesliga sind Bayer Leverkusen (Bayer), der VfL Wolfsburg (Volkswagen) und 1899 Hoffenheim (Dietmar Hopp).