Horst Heldt war schwer genervt. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage von Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach machte der Manager der Niedersachsen seinem Frust über den anhaltenden Fan-Ärger mit deutlichen Worten Luft. "Das kotzt mich echt an und das macht keinen Spaß", sagte der 48-Jährige bei Sky: "Wir beschäftigen uns mit allem anderen, nur nicht mit Fußball."


Die starken sportlichen Leistungen des Aufsteigers in dieser Saison sind an der Leine längst zur Nebensache geworden. Der anhaltende Zwist um die mögliche Übernahme der Mehrheit durch Präsident Martin Kind beherrscht die Diskussionen und stört die Atmosphäre im Stadion seit Monaten. Der kürzlich ausgerufene Burgfrieden ist schon wieder aufgekündigt worden.

Nachdem der Bundesliga-Klub eine für Montag geplante Podiumsdiskussion mit Vertretern der aktiven Fanszene abgesagt hatte, protestierten Teile der 96-Anhänger wieder lautstark gegen Kind.

Andere Fans reagierten mit Pfiffen und riefen "Ultras raus". "Wir sind in der ersten Halbzeit nicht so gut ins Spiel gekommen und wirkten gehemmt", sagte Trainer Andre Breitenreiter: "Ich will das gar nicht auf die Atmosphäre im Stadion schieben, aber die war so negativ wie noch nie in dieser Saison."

Hannover verpasste durch die Niederlage den Anschluss an die Europacupplätze, liegt mit 32 Punkten aber weiter voll im Soll. Anzeichen auf eine kurzfristige Entspannung der Fan-Probleme gibt es nicht. Kind lässt seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel ruhen, da die Deutsche Fußhall Liga (DFL) über generelle Anpassungen der Investorenregeln berät.

 

SID