Christian Streich war kaum zu bändigen. Seine Assistenten mussten den Trainer des SC Freiburg festhalten, damit er nicht auf Schiedsrichter Tobias Stieler losging. Der Hamburger hatte nach Streichs Meinung beim 0:2 (0:0) bei Schalke 04 das Spiel entschieden - zum zweiten Mal in dieser Saison. Jetzt Fußballreise buchen!

"Ich darf nichts sagen", knurrte der Coach nach dem Schlusspfiff, "es ist unglaublich." Zunächst hatte Stieler Elfmeter gegeben, als sich Breel Embolo den Ball zu weit vorgelegt und bei Manuel Gulde eingefädelt hatte (62.). "Da pfeift er sofort", stichelte Streich. Doch noch mehr auf die Palme brachte ihn die Gelb-Rote Karte gegen seinen Kapitän Nils Petersen (66.).

Stieler hatte dem Stürmer nach dem von Daniel Caligiuri verwandelten Foulelfmeter (63.) wegen Meckerns Gelb gezeigt - allerdings hinter dessen Rücken. "Er hat es nicht gesehen, er hat ja hinten keine Augen", ereiferte sich Streich. Petersen meckerte drei Minuten später erneut und war völlig perplex, als der Unparteiische Rot zückte.

Stieler erklärte, er habe den Spieler bei der ersten Verwarnung angefasst und mit ihm geredet. Petersen dagegen behauptete: "Ich wusste nicht, dass ich Gelb habe."

Streichs Wut auf Stieler hat eine Vorgeschichte. Beim 0:3 am 29. Oktober in Stuttgart hatte der Schiedsrichter Abwehrspieler Caglar Söyüncü nach Videobeweis schon in der zwölften Minute wegen eines Handspiels vom Platz gestellt und nachher zugegeben, dass es eine Fehlentscheidung war.

"Ich dachte, es wäre erledigt. Aber es hat sich heute fortgesetzt", meinte Streich, der nach seinem wilden Protest auf die Tribüne verbannt worden war. Er habe "nicht überreagiert", betonte der 52-Jährige, "ich habe ein Schimpfwort benutzt."

 

SID