Der höchst abstiegsbedrohte 1. FC Köln muss wohl endgültig für die 2. Liga planen. Bei Hertha BSC verlor das Team des scheidenden Trainers Stefan Ruthenbeck trotz 1:0-Führung durch einen Doppelpack von Davie Selke noch 1:2 (1:0). Somit nähert sich der Tabellenletzte dem sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte. Jetzt Fußballreise buchen!

Leonardo Bittencourt hatte die Kölner zwar in der 29. Minute nach einem Konter in Führung gebracht, Selke (49./52.) aber drehte die Partie für die überlegenen Berliner fast im Alleingang. Mit 21 Punkten hat Köln nun sechs Zähler Rückstand auf den FSV Mainz 05 auf Relegationsrang 16, die Rheinhessen spielen jedoch am Montag (20.30 Uhr/Eurosport Player) noch gegen den SC Freiburg.

Für den FC werden die nächsten Wochen derweil nicht einfacher - schon gar nicht mit nach Montag möglicherweise neun Punkten Abstand auf Mainz. Am Sonntag in einer Woche (18.00 Uhr/Sky) empfängt der FC Schalke 04. Bei dann noch vier übrigen Partien ist ein Sieg gegen den Champions-League-Anwärter alternativlos.

Ruthenbeck, dessen Vertrag nach der Saison nicht verlängert wird, hatte vor der Partie in der Hauptstadt mitgeteilt, er wisse, wie Berlin zu schlagen sei. Mit Frederik Sörensen, Simon Zoller und Claudio Pizarro als Sturmspitze, der erst sein viertes Saisonspiel von Beginn an machte, veränderte der Coach die Mannschaft im Vergleich zum 1:1 gegen Mainz auf drei Positionen. Gefährlicher machte dies die Offensive der Domstädter in Berlin zunächst nicht. Bereits nach 20 Sekunden musste FC-Torhüter Timo Horn einen abgefälschten Seitfallzieher von Salomon Kalou in höchster Not parieren.

Doch danach fiel dem Berliner Angriff, dem ungefährlichsten der gesamten Bundesliga-Rückrunde, vorerst nur noch wenig ein. Die Doppelspitze Vedad Ibisevic/Selke strahlte in dieser Phase wenig Torgefahr aus. Köln blieb ähnlich harmlos. Yuya Osako brachte den Ball in der 12. Minute erstmals mehr oder weniger zwingend auf das Tor - er köpfte jedoch in die Arme von Hertha-Keeper Rune Jarstein. Dass Zoller (21.) noch in der ersten Hälfte verletzt ausgewechselt werden musste, lähmte die Offensivbemühungen der Kölner zusätzlich. Der Führungstreffer fiel wie aus dem Nichts.

Nach der Pause blieb Hertha spielbestimmend, machte nun aber auch mehr aus dem eigenen Ballbesitz. Selkes Treffer waren ein zwangsläufiges Produkt der Berliner Überlegenheit. Nationalspieler Marvin Plattenhardt legte beide Tore per passgenauer Flanke mustergültig vor. Köln fand in der Folge offensiv so gut wie überhaupt nicht statt und hatte Glück, dass Horn gegen den eingewechselten Mathew Leckie (59.) erneut glänzend hielt.

 

SID