Nach dem torlosen Remis gegen Hapoel Be'er Sheva wollte die Wiener Austria Donnerstagabend bei Lech Posen im zweiten Anlauf in der Gruppe C der UEFA- Europa-Conference-League den ersten Sieg einfahren, um eine gute Ausgangsposition für das folgende "Doppel" gegen Gruppenfavorit Villareal legen zu können. Doch es kam anders als erhofft. Am Ende gewann der amtierende polnische Meister mit 4:1.

FAK-Trainer Manfred Schmid musste verletzungsbedingt eine Änderung in der Startelf vornehmen (Martins für Ziad El Sheiwi), vertraute ansonsten aber auf jene Mannschaft, welche am vergangenen Wochenende in der Liga Hartberg auswärts mit 3:0 geschlagen hatte.

Der Kessel brodelte

Im lautesten Stadion Polens wurden die Fans einmal mehr diesem Faktum gerecht. Die durchwegs umkämpfte Anfangsphase, in welcher sich die Gäste aus Wien leichte Feldvorteile erarbeiten konnten, war überlagert von einer großartigen Stimmung.

Chancen hüben wie drüben

Mit dem ersten gelungenen Vorstoß in der 14. Minute fanden die Hausherren aber dann auch gleich die erste Großchance in diesem Spiel vor. Amaral wurde ideal über die halblinke Seite freigespielt und beförderte das Leder aus sieben Metern über das Tor. Der polnische Meister blieb am Drücker und kam nur wenige Minuten später zur nächsten guten Möglichkeit über Skoras, doch auch dieser brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht aufs Tor.

In der 23. Minute dann aber endlich auch die erste dicke Möglichkeit für die Austria. Es wurde nach Ballgewinn schnell umgeschalten, Gruber freigespielt und der Offensivmann der Veilchen brachte den Ball nicht an Keeper Bednarek vorbei.

Tore noch vor der Pause

In der 27. Minute dann aber die Führung für Lech Posen. Ishak wurde aus einem schnellen Vorstoß durch die Mitte mit einem perfekten Pass in die Nahtstelle freigespielt und ließ Sommer-Neuzugang Früchtl im Tor der Austria keine Chance. Doch nur zwei Minuten später postwendend die richtige Antwort der Violetten. Fischer legte ideal von der Grundlinie zurück, sah dabei Braunöder und der traf eiskalt zum 1:1 Ausgleich. Es war auf einmal richtig Musik im Spiel und die Gäste aus Wien fanden in der 34. Minute die große Chance auf den Doppelschlag vor. Rebocho foulte Fitz im Strafraum, doch Fischer vergab vom Punkt – es blieb beim 1:1 und bis zur Pause wurden dann auch keine nennenswerten Aktionen mehr notiert.

Posen geht wieder in Führung

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste! Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne, auf die großen Möglichkeiten musste man aber wieder eine Zeit lang warten. In der 62. Minute scheiterte Gruber zuerst mit einem Distanzschuss nur ganz knapp, ehe wieder nur zwei Minuten später die Hausherren jubelten. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite war es Skoras, der zur 2:1 Führung für Lech Posen einnetzte.

Umkämpfte Schlussphase

Die Austria reagierte keinesfalls geschockt und man spürte, dass noch etwas möglich war. Das Spiel stand auf der Kippe, der Zeiger fiel aber dann trotzdem in Richtung der Polen. In der 76. Minute konnte der kurz zuvor eingewechselte Norweger Velde mit dem 3:1 den entscheidenden Treffer erzielen, um kurz vor dem Abpfiff sogar noch den Doppelpack zu schnüren.  

Die Elf von Manfred Schmid warf dann noch einmal alles nach vorne. Die Angriffsbemühungen wurden aber nicht mehr belohnt und so blieb es am Ende bei der sehr unglücklichen Niederlage.

Conference League - Gruppenphase, 2. Spieltag (Gruppe C)

Lech Posen- FK Austria Wien 4:1 (1:1)

15.09.2022, Posen, INEA Stadion (25.000 Zuschauer); SR Peter Kjaersgaard-Andersen

Tor: 1:0 Mikael Ishak (27.), 1:1 Matthias Braunöder (29.), 2:1 Michal Skoras (64.), 3:1 Kristoffer Velde (76.), 4:1 Kristoffer Velde (90.)

Gelbe Karten: 35. Rebocho, 58. Szymczak, 65. Gruber, 66. Douglas, 68. Bednarek, 88. Galvao

LCH: Bednarek; Pereira, Satka, Milic, Rebocho; Szymczak, Karlström, Kvekveskiri, Skoras; Amaral, Ishak.

FAK: Früchtl; Martins, Galvao, Mühl, Ranftl; Braunöder, Holland, Fischer; Jukic, Fitz, Gruber

Zum Ligaportal-Liveticker: Lech Posen – FK Austrian Wien

Fotocredit: Josef Parak