Eintracht Frankfurts großer Finaltraum droht trotz einer aufopferungsvollen Vorstellung gegen die Stars des FC Chelsea kurz vor dem Ziel zu platzen. Der DFB-Pokalsieger rang dem Titelfavoriten im Halbfinal-Hinspiel der Europa League mit viel Herzblut zwar ein glückliches 1:1 (1:1) ab, für das erste europäische Finale seit 39 Jahren könnte das aber zu wenig sein. Jetzt Fußballreise buchen!
Remis im Hinspiel zwischen Frankfurt und Chelsea

Remis im Hinspiel zwischen Frankfurt und Chelsea

Denn das zweite Duell findet am kommenden Donnerstag (9. Mai) an der legendären Stamford Bridge statt. Dort muss Frankfurt, der letzte verbliebene Fußball-Bundesligist auf der internationalen Bühne, eine heldenhafte Leistung abrufen, um das Ticket zum Finale nach Baku/Aserbaidschan (29. Mai) zu lösen.

Die Hoffnung darauf lebt auch deshalb weiter, weil am Donnerstag der von einigen europäischen Top-Klubs umworbene Luka Jovic (23.) Frankfurt mit seinem neunten Treffer im laufenden Wettbewerb in Führung köpfte. Pedro (45.) glich vor der Halbzeit für die Londoner aber noch aus.

Beide Teams traten vor 48.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena offensiv nicht in Bestbesetzung an. Während der Eintracht ihre wichtigen Angreifer Sebastien Haller (Bauchmuskelverletzung) sowie Ante Rebic (Sperre) gänzlich fehlten, wurde bei den Gästen der belgische Star Eden Hazard erst nach gut einer Stunde eingewechselt.

Das Duell der beiden angriffslustigsten Mannschaften der Europa League bot in der Anfangsphase kaum Torraumszenen - dafür aber eine mitreißende Eintracht, die dem hochkarätig besetzten Ensemble aus London einen heißen Tanz bereitete. Nach rund 20 Minuten zwang Frankfurt den Gästen dadurch erstmals ein Powerplay auf, bei dem Kapitän David Abraham (21.) schon eine gute Gelegenheit ausließ und Jovic etwas später sehenswert per Kopf ins lange Eck traf.

Die Frankfurter, die nach einer perfekten Gruppenphase mit sechs Siegen in der K.o.-Runde die Favoriten Schachtjor Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon eliminiert hatten, rissen mit ihrem begeisternden Auftritt einmal mehr auch die Fans mit. Die Stimmung auf den Rängen war elektrisierend und schien sogar die Blues ein wenig zu beeindrucken.

Mit zunehmender Spieldauer erholte sich der sechsmalige englische Meister, der ohne seinen verletzten deutschen Abwehrspieler Antonio Rüdiger auskommen musste, allerdings vom Gegentreffer. Schon vor dem verdienten Ausgleich durch Pedro hätte beinahe Ruben Loftus-Cheek (42.) getroffen.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste, die den Wettbewerb 2013 gewonnen hatten, das deutlich aktivere Team. Zunächst schloss erneut Loftus-Cheek (56.) gefährlich ab, kurz danach scheiterte der Brasilianer David Luiz mit seinem Freistoß an der Latte (60.).

Die Frankfurter traten der spielerischen Qualität der nun dominierenden Gäste, die einen gut dreimal so hohen Marktwert (885 Millionen Euro) besitzen, mit Kampf und Disziplin entgegen. Für Entlastung konnten Jovic und Co. zunächst nur noch selten sorgen, erst in den Schlussminuten kam die Eintracht wieder gefährlicher vor das Tor der Engländer.

 

SID