Defensiv gewankt, aber vorne gnadenlos effektiv: Die Europa-Spezialisten von Eintracht Frankfurt haben ihren Liga-Blues mal wieder in ihrem Lieblingswettbewerb abgeschüttelt. Das Team von Trainer Oliver Glasner bezwang den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus dank eines überragenden Kevin Trapp mit 2:1 (1:1) und steht mit zehn Punkten bereits sicher im Sechzehntelfinale. Ein weiterer Sieg in den verbleibenden beiden Partien reicht zum Gruppensieg und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug.
Last-Minute-Tor: Frankfurt sicher im Sechzehntelfinale (Foto: SID)

Last-Minute-Tor: Frankfurt sicher im Sechzehntelfinale (Foto: SID)

Daichi Kamada (17.) und Jens Petter Hauge (90.+1) sorgten für den Erfolg der in der Fußball-Bundesliga schwer kriselnden Hessen, die auch im vierten Anlauf die Gruppenphase der Europa League überstehen. Youssef El-Arabi (12.) hatte Piräus in Führung gebracht. Der Erfolg wird Frankfurt vor der Bundesliga-Partie am Sonntag beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth (19.30 Uhr/DAZN) Auftrieb geben, Trainer Oliver Glasner steht nach nur neun Punkten aus den ersten zehn Spieltagen unter Druck.

"Ich beschäftige mich nicht damit, was am Sonntag ist", hatte der Österreicher vor dem Gastspiel in Piräus gebetsmühlenartig betont. Und doch nahm er mit seiner Aufstellung Rücksicht auf das Kellerduell. Topscorer Filip Kostic reiste wegen anhaltender Probleme an Achillessehne und Sprunggelenk gar nicht erst mit, Kapitän Sebastian Rode saß ebenso wie Abwehrchef Martin Hinteregger zunächst auf der Bank.

Ohne die drei Leistungsträger fehlte dem Halbfinalisten von 2019 in der Anfangsphase der Zugriff, El-Arabi musste nach perfektem Querpass von Henry Onyekuru in der Mitte nur noch einschieben. Doch die Eintracht antwortete mit dem ersten gelungenen Angriff, Kamada vollstreckte einen perfekten Schnittstellenpass von Rafael Borre.

Doch auch danach bekam die Glasner-Elf das Spiel nicht besser in den Griff, die Fehlerquote im Hexenkessel Karaiskakis-Stadion war weiter viel zu hoch. Kevin Trapp rettete erst mit einer sensationellen Fußabwehr gegen den allein vor ihm auftauchenden Georgios Masouras (36.), dann war er mit einer Faust gegen Mady Camara (40.) zur Stelle.

Auch nach dem Wechsel änderte sich auf dem Rasen wenig. Piräus blieb gegen die pomadige Eintracht-Elf tonangebend, Onyekuru (57.) verzog vollkommen freistehend aus zwölf Metern. Frankfurt gelang offensiv nahezu nichts, es fehlte weitgehend an Ideen. Der frustrierte Glasner bekam wegen Ballwegschießens Gelb (68.).

 

SID