Das Europacup-Abenteuer endete bitter: Für den SK Sturm Graz ist nach einer 0:2-Niederlage gegen den FC Midtjylland in der UEFA Europa League Schluss. In einer umkämpften Partie verlor die Elf von Christian Ilzer aufgrund eines Dreyer-Doppelpacks in Dänemark. Da Feyenoord das Parallelspiel gegen Lazio gewinnen konnte, sind die Grazer punktegleich mit den anderen Teams Gruppenletzter.

Emmanuel Emegha und David Schnegg vom SK Sturm Graz.

Dreyer bringt Gastgeber in Führung

In der unglaublich engen Gruppe F war vor Beginn des Spiels noch alles möglich - ein Punktgewinn in Dänemark reichte Sturm Graz aber, um in die K.o.-Phase der Europa League aufzusteigen. Von Beginn an schaute es aber nicht danach aus. Midtjylland agierte viel gefährlicher, drückte in den Anfangsminuten auf die Führung. In der 15. Spielminute erzielten die Gastgeber dann auch das 1:0. Amadou Dante verschätzte sich bei einem weiten Ball, Mittelstürmer Anders Dreyer hatte im Zentrum bei der folgenden Hereingabe zu viel Platz - und via Innenstange versenkte Dreyer den Ball unhaltbar für Keeper Jörg Siebenhandl im Tor. 

Sturm hingegen tat sich schwer gegen eine gut stehende Midtjylland-Defensive. Wenn die Grazer gefährlich wurden, dann meist aus der Distanz. Während Otar Kiteishvili gleich in der Anfangsphase zwei Mal sein Glück versuchte (10. & 11.), dabei aber jeweils links neben das Tor schoss, schlossen Albian Ajeti (24.) und Alexander Prass (33.) jeweils zu zentral ab. Eine umkämpfte erste Hälfte ging mit dem 0:1-Rückstand aus Sturm-Sicht zu Ende - das Ergebnis wäre für Sturm nach 45 Minuten gleichbedeutend mit dem dritten Platz in der Gruppe gewesen.

Ein bitteres Ende im Europacup

Christian Ilzer reagierte zur Pause personell, nahm Amadou Dante, der keinen guten Tag erwischt hatte, und William Bøving aus der Partie, brachte David Schnegg und Emanuel Emegha neu ins Spiel. Spielerisch war’s trotzdem weiter zäh. Das Spiel war zerfahren, Sturm tat sich offensiv schwer - und die Zeit tickte gegen die Schwoazn - zumal auch Feyenoord gegen Lazio in Führung ging, gleichbedeutend mit dem Europacup-Aus für Sturm.

Es dauerte bis zur 70. Spielminute, bis Sturm sich in der zweiten Hälfte eine klare Torchance erarbeiten konnte. Der eingewechselte Schnegg verlängerte eine Flanke von links artistisch mit der Hacke, zentral vor dem Tor verpasste der Angreifer aber, schoss mit dem Knie über den Kasten. Quasi im Gegenzug machte Midtjylland dann alles klar. Kiteishvili verlor den Ball im Spielaufbau, Midtjylland konterte eiskalt über rechts. Sturm wehrte die erste Hereingabe zwar noch ab, der Ball landete dann aber bei Isaksen, der den komplett blanken Dreyer am zweiten Pfosten sah. Er musste für den Doppelpack nur mehr den Ball über die Linie drücken (72.). Es war die Vorentscheidung. Der eingewechselte Jakob Jantscher setzte den Ball per Kopf zwar noch Zentimeter am langen Eck vorbei (77.), den Grazern sollte aber kein Treffer mehr gelingen. Midtjylland hingegen durfte sich schlussendlich dank einer eiskalten Chancenverwertung und einer soliden Abwehrleistung über den Einzug in die K.o.-Phase freuen. 

Aufgrund des 1:0-Siegs von Feyenoord gegen Lazio bleibt Sturm nicht einmal das Trostpflaster Conference League: Die Ilzer-Elf belegt den letzten Platz in der Gruppe - kurioserweise aber mit gleich vielen Punkten (acht) wie auch die anderen drei Teams. Ein äußerst bitteres Ende der schwarz-weißen Europacup-Träume.

UEFA Europa League, 6. Spieltag

FC Midtjylland - SK Sturm Graz 2:0 (1:0)

Donnerstag, 3. November 2022, 18:45 Uhr; Arena Herning; 9134 Zuschauer; SR Matej Jug (SVN)

Midtjylland (4-3-3): Lössl - Andersson, Gartenmann, Sviatchenko (89. Juninho), Paulinho (66. Dyhr); Olsson, Martinez, Evander (66. Sørensen); Isaksen, Dreyer (90./+1 Christensen), Chilufya (66. Byskov)

Sturm (4-4-2 Raute): Siebenhandl - Gezibegović, Affengruber (80. Borkovic), Wüthrich, Dante (46. Schnegg); Stanković, Horvat, Prass, Kiteishvili (80. Sarkaria); Ajeti (74. Jantscher), Bøving (46. Emegha)

Torfolge: 1:0 Anders Dreyer (15.), 2:0 Anders Dreyer (72.)

Gelbe Karten: Evander (28.), Sviatchenko (88.), Olsson (90./+4) bzw. Kiteisvili (30.), Dante (33.), Schnegg (56.), Emegha (88.)

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Fotocredits: GEPA/ADMIRAL