Der Aufstieg des FC Sevilla in das UEFA-Europa League-Viertelfinale gegen Fenerbahçe wurde überschattet von einem Eklat. Nach dem 2:0-Hinspielsieg in Spanien unterlagen die Antalusier zwar in Istanbul mit 1:0, steigen allerdings mit einem Gesamtscore von 2:1 auf und sind damit einzig verbliebener Klub der Iberer im Wettbewerb. Doch der sportliche Erfolg verkam nahezu zur Nebensache, weil Sevillas Schlussmann Marko Dmitrović während der Partie von einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde. 

Spielunterbrechung in 2. Halbzeit nach Kopftreffer

Erst ein Fan-Angriff, nun ein Kopftreffer: Schon wieder stand der 31-jährige Serbe im unliebsamen Mittelpunkt. Marko Dmitrović wurde im Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA-Europa League bei Fenerbahçe Istanbul von einem Gegenstand am Kopf getroffen. Die Begegnung musste in der 2. Halbzeit unterbrochen werden, weil Sevillas Keeper nach dem Treffer zu Boden gegangen war und sich den Kopf gehalten hatte. Schon in der vorangegangenen Runde hatte es in den Niederlanden eine Attacke von einem Fan auf den 1,94 Meter großen Goalie gegeben.

Sevillas Nemanja Gudelj, mit Marko Dmitrović befreundet, meinte nach dem Viertelfinal-Aufstieg süffisant über die Aufreger-Szene in Istanbul: "Ja, das war eine Münze oder so. Er hat einen harten Kopf."

Der FC Sevilla übergab Schiedsrichter Michael Oliver aus England mehrere Wurfgegenstände, darunter Feuerzeuge - mit einem Pflaster auf der Glatze war es für Dmitrovic dann aber weitergegangen. Sevilla verlor zwar im Hexenkessel von Istanbul mit 0:1, erreichte aber durch den 2:0-Erfolg aus dem Hinspiel das Viertelfinale.

Dmitrovic von Fan zu Boden gebracht

Dmitrovic stand schon beim Europa-League-Spiel des FC Sevilla bei der PSV Eindhoven im Blickpunkt, als ein Mann während der Partie Ende Februar auf das Feld gerannt war und ihn geschlagen hatte. Der damals in einer dunklen Jacke gekleidete Zuschauer wurde von Dmitrovic überwältigt und zu Boden gebracht, von Spielern beider Teams umringt und anschließend von Sicherheitspersonal vom Rasen geführt.

Der Anhänger des niederländischen Fußballclubs PSV Eindhoven war später von einem Gericht zu 3 Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem darf der 20 Jahre alte Mann zwei Jahre lang nicht das Gebiet rund um das Philips-Stadion in Eindhoven betreten, urteilte der Richter in 's-Hertogenbosch. Ein Monat der Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Auch der Vorfall in Istanbul dürfte ein Nachspiel haben.

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