DFB-Präsidenten Reinhard Grindel hat Bundestrainer Joachim Löw wegen der Art und Weise der Ausbootung der drei 2014er-Weltmeister Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller ungewohnt scharf kritisiert. Nach Ansicht des DFB-Bosses hätte Löw am 5. März eine Pressekonferenz geben müssen, um seine Entscheidung transparent zu verkünden. Jetzt Fußballreise buchen!
Grindel hat Bundestrainer Löw deutlich kritisiert

Grindel hat Bundestrainer Löw deutlich kritisiert

"Ich glaube, dass es klug gewesen wäre, schon am Dienstag selbst, am Tag der Entscheidung, im Rahmen einer Pressekonferenz persönlich einerseits die Wertschätzung für die Spieler deutlich zu machen, andererseits die inhaltlichen Gründe der Öffentlichkeit zu vermitteln, warum man jetzt einen anderen Weg gehen will - so überzeugend, wie er das auf seiner Pressekonferenz (am Freitag, d.Red.) gemacht hat", sagte Grindel am Rande des FIFA-Kongresses in Miami dem Aktuellen Sportstudio des ZDF. "Wenn man das gleich gemacht hätte, wären sehr viele Fragen beantwortet und damit auch sehr viele Missverständnisse vermieden worden", fügte der DFB-Boss hinzu.

Zugleich betonte Grindel aber auch noch einmal, dass er grundsätzlich die Entscheidungen des Bundestrainers mittrage. Er selbst sei von Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Vormittag des 5. März angerufen und über die Personalentscheidungen "umfassend informiert worden". Dies hätte man nach Grindels Ansicht aber ebenfalls besser kommunizieren können: "Es wäre möglicherweise richtig gewesen, und darüber sprechen wir auch noch mal im Rahmen der Delegation, umfassend alle Delegationsmitglieder zu informieren."

Löw selbst sieht dies wohl völlig anders, wie er selbst am Freitag klarstellte: "Sportliche Entscheidungen treffe ich autark. Ich habe die absolute Entscheidungshoheit. Warum wir manche Leute nicht informiert haben: Der Kreis war klein, Oliver Bierhoff plus mein Trainerteam." Seine Aufgabe sei, Entscheidungen mit Bierhoff abzusprechen: "Er war involviert."

Löw hatte am 5. März Boateng, Hummels und Müller in jeweils fünfminütigen Gesprächen auf der Geschäftsstelle von Bayern München an der Säbener Straße überraschend erklärt, dass er nicht mehr mit ihnen plane. In Form einer nüchtern gehaltenen Pressemitteilung, in der auch Grindel zitiert wurde, teilte der DFB anschließend die Entscheidung des Bundestrainers der Öffentlichkeit mit.

 

SID