Die Qualifikation für die Europameisterschaft im kommenden Jahr ist vor einigen Tagen zu Ende gegangen, und dennoch stehen erst 20 der 24 Teilnehmer an der kontinentalen Meisterschaft fest. Die übrigen vier werden in den Play-offs ermittelt, die auf die erstmals ausgetragenen UEFA Nations League folgen. Zunächst soll der Blick aber auf die Teams fallen, die bereits fix bei der EM dabei sind.

Es lässt sich festhalten, dass sich sämtliche Favoriten auf den Titel schadlos gehalten und die Qualifikation geschafft haben. Im Gruppe A hat sich England durchgesetzt, Portugal hat Gruppe B überstanden, Deutschland und die Niederlande sind Seite an Seite durch Gruppe C marschiert, Spanien gewann Gruppe F, Frankreich Gruppe H, und Belgien hatte keine Schwierigkeiten mit Gruppe I. Sowohl die Belgier als auch die Italiener schafften übrigens das Kunststück, alle ihre zehn Gruppenspiele zu gewinnen und die Qualifikation mit der maximalen Ausbeute von 30 Punkten zu beenden. Von den 55 Teams, die sich angeschickt hatten, ein Ticket für die Euro 2020 zu lösen, blieben nur fünf ungeschlagen. Neben den Belgiern und den Italienern waren dies nur die Ukraine, Dänemark und Spanien. Die Dänen waren dabei das einzige Land, das seine Gruppe nicht gewann, obwohl es keine einzige Niederlage kassiert hatte. Wegen vier Unentschieden in acht Partien musste die dänische Mannschaft aber den Schweizern den Vortritt lassen und ist dank Tabellenplatz zwei trotzdem bei der EM dabei.

Ein Duell auf Augenhöhe lieferten sich die deutsche und die niederländische Mannschaft in Gruppe C. Wer vor Beginn der Qualifikation Wett-Tipps & Prognosen eingeholt hat, welches Team am Ende vor dem anderen liegen würde, der bekam stets unterschiedliche Meinungen zu lesen. Am Ende hatte es die deutsche Elf einem niederländischen Ausrutscher zu verdanken, dass sie die Gruppe gewonnen hat. Denn am vorletzten Spieltag Mitte November 2019 kamen die Niederlande nicht über ein 0:0 in Nordirland hinaus. Hätte die Elftal gesiegt, dann wäre sie wegen des direkten Vergleichs gegen Deutschland als Erster durchs Ziel gegangen. Denn auf einen 3:2-Sieg des DFB-Teams in Amsterdam im März 2019 folgte Anfang September ein 4:2-Sieg der Niederlande in Hamburg.

Am spannendsten ging es in Gruppe E zu. Dort stand vor dem letzten Spieltag zwar schon fest, dass die Kroaten fix bei der EM dabei sind. Aber sowohl Ungarn als auch Wales und die Slowakei konnten noch den zweiten Tabellenplatz erreichen. Für zusätzlichen Nervenkitzel sorgte, dass die Ungarn zum direkten Duell in Wales antreten mussten. Da die Briten um Gareth Bale mit 2:0 gewannen, hielten sie auch die Slowaken auf Distanz und sicherten sich den Qualifikationsplatz für die Europameisterschaft. Für die Ungarn ist der Zug in Richtung Euro aber noch nicht abgefahren. Sie haben nämlich die Chance, über die Play-offs das Turnier zu erreichen – so wie 15 andere Teams. In Halbfinals und Finals mit Hin- und Rückspiel machen sie untereinander aus, welche vier Mannschaften das EM-Teilnehmerfeld komplettieren.

Übrigens hat Harry Kane die meisten Tore in der EM-Qualifikation geschossen. Zwölf Treffer hat der Engländer in acht Partien erzielt. Hinter ihm liegen Cristiano Ronaldo und Eran Zahavi mit je elf Toren gleichauf. Allerdings kann der Israeli noch nachlegen, da er mit seinem Team in den Play-offs antritt. Zumindest die beiden Spiele gegen Schottland kann er nutzen, weitere Treffer zu erzielen, im Idealfall kommen danach noch zwei Partien gegen Norwegen oder Serbien dazu.