Fußball-Nationalspieler Christian Günter hat die Verbände FIFA und UEFA in den Diskussionen um Solidarität und politische Statements in die Pflicht genommen. "Die Menschenrechte müssen geachtet werden. Vieles kannst du als Spieler aber nicht beeinflussen", sagte der Freiburger im Gespräch mit dem Magazin 11Freunde und betonte mit Blick auf die WM in Katar: "Für mich liegt der grundlegende Fehler bei der Vergabe des Turniers."
Günter fordert, dass Menschenrechte geachtet werden (Foto: SID)

Günter fordert, dass Menschenrechte geachtet werden (Foto: SID)

Dies sei "ein komplexes und sensibles Thema", führte der Linksverteidiger aus: "Einerseits will man als Fußballer eine WM spielen. Andererseits ist es wichtig, dass man die Missstände dort anspricht." Die Sportler seien jedoch nicht in der Lage, diese Probleme zu lösen.

Günter trägt als Kapitän des Bundesligisten SC Freiburg eine Binde in Regenbogenfarben, die bei der WM in Katar aufgrund ihrer Symbolwirkung wohl verboten wäre. Das sei "natürlich traurig", sagte der 28-Jährige: "Aber die Sache fängt schon bei den großen Verbänden UEFA und FIFA an. Denken Sie nur an die EM 2021, als die Allianz Arena nicht in Regenbogenfarben leuchten durfte, weil es angeblich ein politisches Statement sei. Das ist es aber nicht, es ist ein menschliches Statement."

Ein Statement, das Solidarität ausdrücke: "Es steht für Vielfalt. Genauso ist es mit Aussagen gegen Rassismus. Solange es homophobe oder rassistische Vorfälle gibt, muss man dagegen aufstehen können, ohne dass jemand sagt: Das ist verboten, das ist zu politisch."

 

SID