Das letzte Achtelfinalspiel der WM brachte den Spielverlauf betreffend keine Überraschung. Nach 90 Minuten stand es zwischen Belgien und den USA 0:0, bereits zum fünften Mal im Laufe dieses Turniers musste die Verlängerung her. In den angehängten 30 Minuten machte sich der Offensivdrang der Belgier schließlich bezahlt. De Bruyne und Lukaku brachten Belgien mit 2:0 in Führung, die US-Amerikaner ließen aber nicht locker und erzielten noch den Anschlusstreffer. Am Ende reichte es aber für Belgien zu einem knappen 2:1-Sieg.

Belgien bringt den Ball nicht ins Tor

Nach drei knappen Siegen in der Gruppenphase begannen die Belgier gegen die Klinsmann-Truppe gleich mit viel Schwung. Der erst 17-jährige Origi, der statt Lukaku im Sturm aufgestellt war, hatte gleich in der ersten Minute die erste Riesenchance, scheiterte aber an USA-Keeper Tim Howard. Die Amerikaner fingen sich aber recht schnell wieder und versuchten sich auch in der Offensive, es ging zu Beginn munter hin und her. Im Verlauf der ersten Halbzeit rissen die Roten Teufel aber immer mehr das Spielgeschehen an sich, Kevin de Bruyne und Eden Hazard wirbelten im Mittelfeld. Youngster Origi lieferte eine hervorragende Leistung ab, scheiterte mehrmals an Tim Howard, der seine Mannschaft mit unglaublichen Paraden im Spiel hielt. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Belgier engten die Amerikaner rund um deren Sechzehner ein, schossen fast im Minutentakt auf das Tor von Howard. Ein Kopfball von Origi an die Latte, sowie mehrere Stanglpässe in die Mitte fanden ihren Weg nicht ins Tor. Der eingewechselte Mirallas hatte die beste Chance in den ersten 90 Minuten, aber wie sollte es anders sein - Tim Howard brachte seine Fußspitze gerade noch zum Ball.

Zitterpartie bis zum Schlusspfiff

Die Belgier konnten die Partie trotz zahlreicher Top-Chancen und über 20 Schüssen auf das gegnerische Tor nicht in 90 Minuten entscheiden, die Verlängerung musste her. Diese sollte noch einmal zu einer richtigen Nervenangelegenheit für beide Teams werden. Denn nach nur drei Minuten gelang Kevin de Bruyne nach einer schönen Drehung im Strafraum das 1:0 für die Belgier, der mittlerweile für Origi eingewechselte Lukaku legte in der 105. Minute das 2:0 drauf - alles schien entschieden. Doch die USA wären nicht die USA wenn man ihnen nicht alles zutrauen könnte. Kurz nach Seitenwechsel, in Minute 107, erzielte Green nach Bradley-Vorlage den Anschlusstreffer. Die Klinsmann-Elf war wieder im Spiel. Und plötzlich drehte sich auch das Spielgeschehen komplett: Die USA drückten nach vorne, Belgien kam aus der Defensive nicht mehr heraus. Ein herrlicher Freistoßtrick in der 114. Minute ließ das gesamte Publikum staunen, Clint Dempsey stand auf einmal alleine vor Courtois, der hervorragend parierte. Bis zur letzten Sekunde drängten die Amerikaner mit Flanken und schönen EInzelaktionen auf den Ausgleich, aber Tor sollte keines mehr gelingen. Die Belgier stehen nach einer unglaublich dramatischen Verlängerung doch verdient im Viertelfinale und treffen dort auf Argentinien, die ebenfalls in der Verlängerung zum Erfolg kamen.