Für den ehemaligen Weltklasse-Schiedsrichter Markus Merk kommt das vorzeitige WM-Aus von Deutschlands Spitzen-Referee Felix Brych bei der WM in Russland "einer Demütigung gleich". Der Lauterer schrieb in seiner WM-Kolumne "BeMERKt" auf skysport.de: "Felix Brych ist nicht nur in ein Spannungsfeld geraten, sondern daraus wurde ein Politikum." Jetzt Fußballreise buchen!

Die Attacken der Serben seien unfair und unmenschlich gewesen, "mit einem Ton, der im Sport nichts zu suchen hat. Die Sanktionen der Disziplinarkommission waren enttäuschend und wurden der Situation nicht gerecht", so Merk.

Brych war bei der WM nur im Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und Serbien (2:1) zum Einsatz gekommen. Weil er den Serben einen Elfmeter verweigerte, wurde er nach dem Spiel vom serbischen Coach Mladen Krstajic übel beleidigt. Dieser hatte gefordert, Brych vor das Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag zu stellen. Krstajic wurde für seine Äußerung von der FIFA mit einer geringen Geldstrafe in Höhe 4340 Euro belegt.

"Als mit Beginn der Achtelfinalspiele kein Einsatz erfolgte, war klar, dass er aufs Abstellgleis geraten ist", betonte Merk, "ihn öffentlich weiter als Endspielkandidat zu handeln, ist unverständlich und realitätsfremd. Bei der Ansetzung setzt die FIFA auf den Lauf bei ihren Schiedsrichtern und das Momentum."

Merk kennt die Leistungsanforderungen für die Referees bei einer WM durch die FIFA genau: "Spiele müssen spannungs- und konfliktfrei verlaufen. Das Gesamtpaket und der Ausgang des Spieles müssen stimmig sein. Dies verlangt die FIFA." Die Schiedsrichterkommission setze auf Schiedsrichter mit unauffälligen Spielleitungen, so der 56-jährige Merk. Er rät dem enttäuschten Brych: "Der Abpfiff muss zum Anpfiff werden. Kopf hoch, Felix!"

 

SID