Belgiens Torwart-Idol Jean-Marie Pfaff sieht die Roten Teufel im WM-Halbfinale am Dienstag gegen Frankreich (20.00 Uh) auch wegen Thierry Henry im Vorteil. Der französische Weltmeister von 1998 fungiert bei der Endrunde in Russland als belgischer Assistenztrainer. Jetzt Fußballreise buchen!

"Ich gehe sogar so weit zu sagen: Frankreichs größter Gegner sitzt auf der belgischen Bank", sagte Pfaff (64) im SID-Interview. Henry, der gemeinsam mit Frankreichs aktuellem Nationaltrainer Didier Deschamps 1998 Weltmeister wurde, sei für Belgiens Coach Roberto Martinez "enorm wichtig", ein "Vertrauter". Der Spanier höre Henry zu, "bestimmt geht auch die ein oder andere taktische Umstellung auf eine Idee Henrys zurück".

Angst, dass der ehemalige Weltklasse-Angreifer am Dienstag zum Doppelagenten werden könnte, hat Pfaff nicht: "Während der 90 Minuten wird es für ihn nur das belgische Herz geben."

Mit Vergleichen zwischen dem Team, das mit ihm im Tor 1986 in Mexiko ins Halbfinale eingezogen war, und dem heutigen tut sich Pfaff schwer. "In den 1980er Jahren hatten wir die 'Goldene Generation', heute haben wir die 'Brillante Generation'", sagte Pfaff. "Wir sind 1986 mit 30 Mann nach Mexiko geflogen. Da gab es keinen Torwarttrainer, nur einen Physiotherapeuten, und schlafen mussten wir auf besseren Holzpritschen", ergänzte er und blickt etwas neidisch auf die umsorgten Superstars um Kevin De Bruyne: "Mir hat man früher immer nur gesagt: 'Halt die Klappe und stell dich ins Tor – Bälle halten.'"

Der ehemalige Bayern-Torwart war mit seinen Kollegen vor 32 Jahren im Halbfinale mit 0:2 am späteren Weltmeister Argentinien und am Doppeltorschützen Diego Maradona gescheitert.

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SID