Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau hat Weltmeister Mesut Özil zu einer öffentlichen Äußerung in der Causa Erdogan geraten. "Ich bleibe bei meiner Aussage, dass es ein Fehler und ein Eigentor war und dass man sich möglichst auch dazu äußern sollte, um das Thema zu beenden", sagte der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler dem SID am Dienstag in Moskau. Letztlich müsse jeder Spieler eine solche Entscheidung aber alleine treffen. Jetzt Fußballreise buchen!

Gleichzeitig erklärte Cacau, er sei von der Intensität der Diskussion überrascht. "Das Thema ist Moment so zerfahren, so emotional aufgeladen, dass man sich eigentlich nicht sachlich äußern kann, ohne nochmal Öl ins Feuer zu gießen. Dass nach zwei Monaten das Thema noch so hoch kocht, habe ich so nicht erwartet", sagte der gebürtige Brasilianer.

Das Treffen von Özil und Ilkay Gündogan in London mit Türkeis Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte eine starke Belastung in der WM-Vorbereitung dargestellt. Gündogan hatte sich anders als Özil anschließend der Kritik gestellt.

Er hoffe dennoch, dass die gelungene Integrationsarbeit im deutschen Amateurfußball nicht unter der Diskussion leide, so Cacau weiter. "Der Fußball steht nach wie vor sehr stark für Integration. Er ist sehr stark für die Menschen, die neu ins Land kommen und durch den Fußball Anschluss finden. Das darf nicht darunter leiden", sagte der 23-malige Nationalspieler.

Das Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft bezeichnete Cacau im Rückblick als "schade für das Turnier". Er sei nach dem Ausscheiden "traurig und geschockt" gewesen, sagte er, nun sei eine gründliche Aufarbeitung nötig. "Das ist eine absolute Ausnahmesituation. Man muss sich schon hinterfragen", sagte Cacau.

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SID