Ex-Nationalspieler Matthias Sammer mahnt im Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) strukturelle Änderungen an, damit der deutsche Fußball wieder Weltspitze wird. "Wir brauchen mehr Fußballkompetenz in den Führungsebenen des DFB und der DFL, aus denen dann die richtigen Inhalte und Botschaften in die Breite, also in den Nachwuchs, die Klubs sowie die Nationalmannschaften gebracht werden", sagte der 51-Jährige im Interview mit der Welt am Sonntag. Jetzt Fußballreise buchen!

Man müsse die Inhalte der Trainer, Sportdirektoren und Sportlichen Leiter der Nachwuchsleistungszentren immer wieder analysieren, mit der Weltspitze vergleichen und ihnen, falls nötig, "Optimierungen an die Hand geben".

Sammer, Europameister und Europas Fußballer des Jahres von 1996, sieht Nachjustierungsbedarf: "Im Nachwuchsbereich geht es um inhaltliche Themen. Um die Optimierung der Individualisierung, Persönlichkeitsentwicklung, Siegermentalität und sportliche Ausbildung insgesamt."

Es müsse zu aller erst um den einzelnen Spieler gehen. "Wer zuerst an die Mannschaft denkt, blockiert sich", betonte Sammer, "dann wird das Anderssein nicht zugelassen, und das ist falsch." Die unterschiedlichen Typen machten jede Mannschaft aus.

Der Berater von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund hat ein eindeutiges Problem im Fußball-Oberhaus erkannt: "Fast alle Mannschaften wollten zuletzt nur verwalten. Sie waren mit ihrem Fußball - mit Ausnahme des FC Bayern und ein, zwei anderen Klubs - nicht auf dem richtigen Weg."

 

SID