Joachim Löw hat seine weltmeisterliche Trainerkarriere einem Zufall zu verdanken. "Ich muss ehrlich sein. Wäre ich nicht gerade arbeitslos gewesen, hätte Jürgen (Klinsmann, d. Red.) mich ja auch gar nicht angerufen", sagte Löw im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe sowie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und ergänzte: "Und auch als er mir 2006 gesagt hat, dass er nicht weitermacht, dachte ich, dass es für mich ebenfalls in eine andere Richtung weitergeht, dass ich wieder einen Klub übernehme." Jetzt Fußballreise buchen!

Es kam anders. Löw führte in seiner Amtszeit als Bundestrainer die deutsche Nationalmannschaft bei großen Turnieren immer mindestens ins Halbfinale - mit dem WM-Triumph 2014 als Höhepunkt. Danach musste sich der 58-Jährige aber neu motivieren. "Ich muss zugeben, dass ich nach der WM 2014 schon einige Monate hatte, in denen ich meine eigene Begeisterung gesucht habe und mir neue Ziele setzen musste", sagte Löw. "Ich wusste: Wir sind auf dem absoluten Gipfel angekommen – wie soll es jetzt überhaupt weitergehen? Geht es überhaupt noch besser?"

Im Mai hat er seinen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorzeitig um zwei Jahre bis 2022 verlängert. Vor dem WM-Auftakt am Sonntag (17.00 Uhr/ZDF und Sky) gegen Mexiko in Moskau gibt sich Löw gelassen. "Ich habe vollstes Vertrauen in meine Spieler, in mein Trainerteam, in unsere Qualitäten – auch das lässt mich ruhig sein. Und die Gewissheit, dass wir im Vorfeld alles getan haben, um erfolgreich sein zu können", sagte Löw und fügte an: "Die Freude bei so einem Turnier ist größer als der Stress."

 

SID