Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei ihrem öffentlichen Training in Berlin große Begeisterung ausgelöst und sich unter dem Jubel von 5000 Fans auf die schweren Nations-League-Spiele in den Niederlanden und bei Weltmeister Frankreich eingestimmt. Mit Sprechchören feierten die meist jungen Anhänger Bundestrainer Joachim Löw und die 18 Spieler um Kapitän Manuel Neuer. Jetzt Fußballreise buchen!

"Es ist schön, die Tore wieder aufzumachen, die Begegnung mit den Fans zu haben. Das Wichtigste ist, dass die Kinder die Spieler aus der Nähe sehen", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Rande der einstündigen Einheit im Hertha-Amateurstadion. Immer wieder brandete dabei Applaus auf, es herrschte Volksfeststimmung.

Thomas Müller betrat mit 16-minütiger Verspätung als erster Spieler den Rasen im Schatten des Olympiastadions. Die kleine Verzögerung war auf den großen Andrang zurückzuführen. Im Anschluss absolvierte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eine ernsthafte Einheit, danach schrieben die Spieler aber fleißig Autogramme und posierten für Fotos.

"Wir werden keine Show machen, sondern zeigen, dass wir richtig arbeiten vor so einem Spiel", hatte Löw schon am Dienstagmittag beim Treffpunkt am Luxushotel Das Stue angekündigt.

Löw konnte aber nur auf einen reduzierten Kader zurückgreifen. Leon Goretzka war aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel noch nicht nach Berlin gereist, Torhüter Kevin Trapp und Jonas Hector blieben im Hotel.

Das öffentliche Training soll keine einmalige Angelegenheit nach dem WM-Debakel in Russland bleiben. Bierhoff kündigte für den November eine Wiederholung an.

Am 15. November trifft die DFB-Auswahl in Leipzig auf Russland, vier Tage später folgt das Rückspiel in der Nations League gegen die Niederlande in Gelsenkirchen. "Es war eine Erkenntnis, dass wir die Begegnung mit den Fans schaffen müssen, auch wenn es hier leider nur 5000 sind. Das ist auf 80 Millionen gerechnet ja nicht viel", sagte Bierhoff. Löw betonte, dass es "Teil unserer Selbstkritik war, dass wir gesagt haben, wir müssen uns gegenüber den Fans wieder öffnen."

Die Hälfte der rund 5000 kostenfreien Tickets wurde über den Berliner Fußball-Verband verteilt, der Rest war über den DFB erhältlich.

 

SID