Weiter gut besucht: Das WM-Stadion in Wolgograd
Zum Boom tragen auch die für das WM-Turnier neu gebauten oder modernisierten Stadien bei. Eine Hausse aufgrund der attraktiven Arenen erleben auch unterklassige Klubs in WM-Spielorten: Wolgograd mit 22.000 Zuschauern und Nischni Nowgorod mit fast 20.000 Besuchern übertrafen bislang sogar den Erstliga-Durchschnitt, den Saransk mit fast 15.000 zahlenden Kunden auch nur knapp verfehlte.
Die Begeisterung wird durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen flankiert. Der Kreml hatte die Milliarden-Ausgaben für die WM-Arenen immerhin auch mit einer nachhaltigen Nutzung der Stadien legitimiert.
In Nischni Nowgorod bewahrten die Behörden einen Verein in der Hoffnung auf einen Premjer-Liga-Aufstieg vor der Insolvenz und gewähren neuen Sponsoren des Vereins deutliche Steuervorteile.
Auf Anordnung der Regierung verzog außerdem Dynamo St. Petersburg in die Schwarzmeer-Stadt Sotschi und firmiert in der 2. Liga als FC Sotschi, damit im Fischt-Stadion der Olympischen Winterspiele 2014 nach den WM-Spielen auch dauerhaft professioneller Fußball geboten wird.
Gleichwohl kommen auf die WM-Regionen Probleme zu. Ein Jahr nach Ende des WM-Spektakels gibt Russlands Regierung die Zuständigkeit für die Stadien und damit auch für die anfallenden Betriebskosten zwischen jährlich umgerechnet drei bis fünf Millionen Euro an die einzelnen Regionen ab.
SID