In Russland grassiert auch nach der WM-Endrunde im Sommer 2018 noch das Fußball-Fieber. Datenanalysen der Spiele in der nationalen Premjer-Liga bis zu Beginn der Winterpause im vergangenen Dezember ergaben einen Anstieg der Zuschauerzahlen von rund 30 Prozent gegenüber der vorangegangenen Saison auf durchschnittlich 17.000 Besucher. Jetzt Fußballreise buchen!
Weiter gut besucht: Das WM-Stadion in Wolgograd

Weiter gut besucht: Das WM-Stadion in Wolgograd

Zum Boom tragen auch die für das WM-Turnier neu gebauten oder modernisierten Stadien bei. Eine Hausse aufgrund der attraktiven Arenen erleben auch unterklassige Klubs in WM-Spielorten: Wolgograd mit 22.000 Zuschauern und Nischni Nowgorod mit fast 20.000 Besuchern übertrafen bislang sogar den Erstliga-Durchschnitt, den Saransk mit fast 15.000 zahlenden Kunden auch nur knapp verfehlte.

Die Begeisterung wird durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen flankiert. Der Kreml hatte die Milliarden-Ausgaben für die WM-Arenen immerhin auch mit einer nachhaltigen Nutzung der Stadien legitimiert.

In Nischni Nowgorod bewahrten die Behörden einen Verein in der Hoffnung auf einen Premjer-Liga-Aufstieg vor der Insolvenz und gewähren neuen Sponsoren des Vereins deutliche Steuervorteile.

Auf Anordnung der Regierung verzog außerdem Dynamo St. Petersburg in die Schwarzmeer-Stadt Sotschi und firmiert in der 2. Liga als FC Sotschi, damit im Fischt-Stadion der Olympischen Winterspiele 2014 nach den WM-Spielen auch dauerhaft professioneller Fußball geboten wird.

Gleichwohl kommen auf die WM-Regionen Probleme zu. Ein Jahr nach Ende des WM-Spektakels gibt Russlands Regierung die Zuständigkeit für die Stadien und damit auch für die anfallenden Betriebskosten zwischen jährlich umgerechnet drei bis fünf Millionen Euro an die einzelnen Regionen ab.

 

SID