Die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Aufklärung der Affäre um die Heim-WM 2006 beauftragte Kanzlei Freshfields hat schon Jahre zuvor für den Verband gearbeitet. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Der DFB sowie die Kanzlei bestätigten der Zeitung das Mandat für das damalige WM-Organisationskomitee während der Vorbereitungsphase auf das Turnier, die Anwälte schlossen einen Interessenkonflikt aber aus. Jetzt Fußballreise buchen!
SZ: Freshfields arbeitete schon vor WM 2006 für den DFB

SZ: Freshfields arbeitete schon vor WM 2006 für den DFB

Auf SZ-Anfrage teilte ein DFB-Sprecher mit: "Kanzleien prüfen vor Annahme eines neues Mandats etwaige Interessenkonflikte, die einer Beauftragung entgegenstehen. Auch Freshfields hat dies getan und bestätigt, dass ein Interessenkonflikt nicht vorliegt." Der DFB gehe daher davon aus, "dass Freshfields seinen Auftrag mit Blick auf den Report entsprechend sorgfältig, unvoreingenommen und fachgerecht ausgeführt hat."

Auch die Kanzlei, die nach SZ-Recherchen unter anderem bei Problemen im Ticketsektor geholfen haben soll, ließ über einen Sprecher verlauten: "Es lag weder ein Interessenkonflikt noch eine Befangenheit vor, da es keine anderen Mandate gab, die den Gegenstand unserer Untersuchung betroffen hätten."

Kern der Sommermärchen-Affäre ist der nach wie vor ungeklärte Zweck der Zahlung der 6,7 Millionen Euro im Jahr 2005 über den Weltverband FIFA an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus. Im Herbst 2015 beauftragte der DFB Freshfields mit der Untersuchung.

Die Anwälte fanden keine stichhaltigen Beweise für einen Stimmenkauf rund um die WM-Vergabe im Jahr 2000. Weiterhin fehlen ausführliche Aussagen des ehemaligen Skandalfunktionärs Mohamed bin Hammam, der mit im Zentrum der Geldflüsse zu stehen scheint.

 

SID