Die europäischen Spitzenklubs sind im Streit mit dem Fußball-Weltverband FIFA über die reformierte Klub-WM ab 2021 kompromissbereit. Das betonte Andrea Agnelli, Vorsitzender der ECA und Präsident von Juventus Turin, bei der Abschluss-Pressekonferenz nach der Generalversammlung der europäischen Klubvereinigung ECA in Amsterdam. Zwar wollte der Italiener die Boykott-Drohung für das Event zunächst nicht zurücknehmen, für Gespräche stehe man jedoch zur Verfügung. Jetzt Fußballreise buchen!
ECA-Chef Agnelli:

ECA-Chef Agnelli: "Interessiert an Klub-WM-Reform."

"Wir sind alle interessiert an der Reform der Klub-WM", sagte Agnelli: "Aber die ECA will eine Reihe an Punkten erfüllt wissen, bevor sie sich zu etwas bekennt."

Als wichtigsten Aspekt nannte der 43-Jährige eine bessere Strukturierung des "vollgestopften Termin-Kalenders" im Weltfußball. "Solange das nicht geschieht, stehen wir zu unserer Position", betonte Agnelli, der interne Differenzen nicht als Problem sieht: "Wir haben individuelle Klubs, mit legitimen eigenen Interesse".

Die ECA hatte sich im Zuge der Reform mit einem Brandbrief gegen die Pläne des Weltverbandes FIFA gewendet und mit dem Boykott der europäischen Spitzenklubs gedroht. Nur wenig später hatten allerdings Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß sowie Vertreter von Real Madrid offen Sympathien für den neuen Wettbewerb geäußert.

Deutliche Kritik äußerte ECA-Boss Agnelli derweil an der Vorgehensweise der FIFA bezüglich der Abstimmung über das neue Turnier-Format. "Die Art, wie das geregelt wurde, ähnelt dem, wie man sonst eine Weihnachtslotterie organisiert", sagte er: "Man braucht mehr Details, bevor man einem solchen Projekt zustimmt."

Vor anderthalb Wochen hatte das FIFA-Council in Miami die Reform der Klub-WM ab 2021 beschlossen. Nur die Vertreter der Europäischen Fußball-Union (UEFA) stimmten dabei in Absprache mit der ECA dagegen. Das internationale Vereins-Turnier soll zunächst als "Pilotprojekt" mit 24 statt sieben Mannschaften ausgetragen werden und den Confed Cup ersetzen.

 

SID