Der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini ist wieder auf freiem Fuß. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet, sei der 63-Jährige nach mehrstündiger Befragung im Zuge einer Kriminaluntersuchung hinsichtlich der Vergabe der WM 2022 in Katar freigelassen worden. "Er ist nicht länger in Gewahrsam", sagte Platinis Anwalt William Bourdon in der Nacht zum Mittwoch. Laut seiner Aussage habe es "viel Lärm um Nichts" gegeben. Jetzt Fußballreise buchen!
Nicht länger in Gewahrsam: Michel Platini

Nicht länger in Gewahrsam: Michel Platini

Der für alle Fußballaktivitäten gesperrte Platini soll nach AFP-Angaben erschöpft gewirkt haben, nachdem er das Polizeibüro im westlichen Pariser Vorort Nanterre verlassen habe. "Es war lang, aber angesichts der Vielzahl an Fragen konnte es nur lang werden, da ich über die Europameisterschaft 2016, die WM in Russland, die WM in Katar und die FIFA befragt wurde", wird Platini selbst zitiert.

Bourdon hatte bereits zuvor dementiert, dass Platini, der die UEFA von 2007 bis zu 2015 geführt hatte, überhaupt festgenommen wurde. Vielmehr sei er "als Zeuge" befragt worden. "Er hat absolut nichts Falsches getan und er bekräftigt, dass er in keinerlei Verbindung zu den Fakten des fraglichen Falles steht, welche ihm unbekannt sind", hatte der Rechtsbeistand am Dienstag in einem Statement gesagt.

Über die Festnahme Platinis im Rahmen der Korruptionsuntersuchungen zur Vergabe der WM an Katar war am Dienstag berichtet worden. Es bestehe der Verdacht der "aktiven und passiven Korruption", berichtete AFP. Im Zentrum der Untersuchung steht ein Treffen mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, Tamim Bin Hamad Al Thani, Emir von Katar, und Hamad Ben Jassem, damaliger Premierminister Katars im November 2010. Damals sollen Absprachen bezüglich der Vergabe der WM 2022 nach Katar getroffen worden sein.

Die Festnahme Platinis bedeutete den nächsten dunklen Punkt in der Karriere des Europameisters von 1984. 2015 platzte sein Traum vom Präsidentenamt beim Weltverband FIFA, nachdem er wegen einer dubiosen Zahlung der FIFA über 1,8 Millionen Euro an ihn gesperrt worden war. Seine später von acht auf vier Jahre reduzierte Suspendierung läuft im Oktober 2019 aus.

 

SID