Die Fußball-Verbände aus Dänemark, Schweden und Norwegen erhöhen in der Menschenrechtsfrage den Druck auf WM-Gastgeber Katar und die FIFA. In offenen Briefen an den Weltverband fordern DBU, SvFF und NFF unter anderem eine Untersuchung der Behauptung der britischen Tageszeitung Guardian, wonach im Wüstenstaat mehrere Tausend WM-Arbeiter ums Leben gekommen seien.
FIFA-Präsident Gianni Infantino (r.) in Katar

FIFA-Präsident Gianni Infantino (r.) in Katar

Außerdem solle die FIFA dokumentieren, welche Verbesserungen es in Katar in der Menschenrechtsfrage zuletzt gegeben habe und wie kontrolliert werde, dass diese Bestand haben. Auch müsse sich der Weltverband um Präsident Gianni Infantino für die Rechte von Frauen und sexuellen Minderheiten stark machen, heißt es in den Schreiben. Zudem wird die FIFA aufgefordert zu garantieren, dass Spieler bei der WM 2022 - wie zuletzt im Rahmen der Qualifikation unter anderem die DFB-Auswahl - für Menschenrechte einstehen dürfen.

Die erwünschten Verbesserungen seien nicht eingetreten, sagte DBU-Direktor Jakob Jensen: "Wir fordern zum Handeln auf. Jetzt. Lieber heute als morgen." Aus Schweden hieß es: "Menschenrechte dürfen im Namen des Fußballs nicht eingeschränkt werden." Und Norwegens Verbandschef Terje Svendsen betonte: "Wir wollen, dass die FIFA die Zeit bis zur WM nutzt, um Grundrechte zu sichern."

In allen drei Ländern hat sich eine unterschiedlich starke Bewegung formiert, die zum Boykott der Endrunde aufruft. Die jeweiligen Verbände lehnen einen Verzicht ihrer Nationalteams auf die WM ab, treiben nach Gesprächen mit Spielern, Klubs und der Fan-Basis aber ihre diplomatischen Bemühungen voran, um Verbesserungen in Katar zu erwirken.

 

SID