Der türkische Fußball-Nationaltrainer Stefan Kuntz sieht trotz der Favoritenrolle Portugals um Superstar Cristiano Ronaldo durchaus Chancen für seine Mannschaft in dem Play-off-Spiel um das WM-Ticket. "Portugals Nationalcoach weiß schon, dass wir eine Menge können. Und wir wissen das auch", sagte Kuntz im Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor der Halbfinal-Partie am Donnerstag (20.45 Uhr/DAZN) in Porto.
Stefan Kuntz gibt sich optimistisch (Foto: SID)

Stefan Kuntz gibt sich optimistisch (Foto: SID)

"Wir werden einen guten Matchplan haben und sehr unbequem sein", betonte der frühere Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft. Es gehe in solchen Spielen "nicht nur um Qualität, sondern auch um Teamspirit, mentale Stärke, Resilienz, um Willen - und ums Publikum", erklärte Kuntz: "Wenn wir es schaffen sollten, hier und da Gräben aufzutun, wären wir sicher einen Schritt weiter."

Spieler wie Ronaldo seien auch "ihre eigenen Ich-AGs", für deren Vermarktung eine WM-Teilnahme "extrem wichtig" sei. "Und deshalb wird sich Cristiano Ronaldo gegen uns auch extrem anstrengen. Aber: Das macht den Druck für ihn nicht geringer", sagte Kuntz. Man dürfe aber nicht unterschätzen, "in welcher Weise Ronaldo sich in so einem Spiel konzentrieren kann".

An seinen ersten Sieg mit der Türkei in der WM-Qualifikation in Lettland (2:1) denkt Kuntz gerne zurück. Als seine Tränen im Fernsehen gezeigt wurden, "musste der Reporter mitheulen. Er meinte: 'Das gibt's doch nicht, dass ein Deutscher nach nur zwei Spielen Tränen für unser Team vergießt.' Das hat mich richtig gerührt."

 

SID