Olaf Thon traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar nicht den fünften Stern zu. "Wir sind krasser Außenseiter auf den Titel", sagte der Weltmeister von 1990 am Tag nach dem 3:3 zum Abschluss der Nations League in England im Interview mit Sportradio Deutschland. Zu den konkreten Aussichten der Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick meinte er: "Ich bin optimistisch, dass man auf jeden Fall die Gruppe mit Japan, Costa Rica und Spanien übersteht."

Thon (links) glaubt nicht an deutschen WM-Titel (Foto: FIRO/FIRO/SID/Jürgen Fromme)
Thon (links) glaubt nicht an deutschen WM-Titel
Foto: FIRO/FIRO/SID/Jürgen Fromme

Die Gründe für seinen Pessimismus liegen für Thon im Sturm. "Uns fehlt manchmal die Brechstange, wenn man zurückliegt", sagte Thon, "so einen Typen wie den Engländer Harry Kane braucht man unbedingt, um einen Titel zu holen." Für das Viertelfinale werde es mit "unserer Stürmerqualität noch reichen. Ich bin mal gespannt, wie Hansi Flick das lösen wird."

In der Abwehr führt für Thon kein Weg an Antonio Rüdiger vorbei. Der Abwehrchef des Champions-League-Gewinners Real Madrid hatte im Duell in Wembley nach zwei Gelben Karten gefehlt. "Er hat die Nase vorn. Mir gefällt der Niklas Süle eigentlich auch, aber er braucht das Selbstvertrauen", so Thon. Nico Schlotterbeck dagegen müsse sich "erst noch an den großen Fußball gewöhnen. Er macht noch viele individuelle Fehler, auch bei Borussia Dortmund".

 

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