Seit 2014 spielt Marcel Sabitzer (26) nun schon bei RB Leipzig. Der Steirer hat mit den „Roten Bullen“ so ziemlich alles mitgemacht. Vizemeister 2017 als Bundesliga-Aufsteiger in Deutschland. DFB-Pokalfinale 2019, Champions-League-Halbfinale 2020. Nun hat er Leipzig auf Spitzenkurs gehalten. 

In der wegen der Corona-Bestimmungen deutlich geleerten Red Bull Arena in Leipzig lief am Samstagnachmittag schon die Schlussviertelstunde. RB Leipzig tat sich trotz Überzahlspiel gegen Hertha BSC schwer. Nur 1:1. Erst ein Foul an RBL-Kapitän Willi Orban (27), einem Pfälzer in Sachsen, brach das Eis für die Leipziger. 

Marcel Sabitzer ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Er traf gegen Herthas neuen Torhüter Alexander Schwolow souverän zum 2:1 – und rettete der Mannschaft von „Mini-Mourinho“ Julian Nagelsmann (33) die 3 Punkte und die Tabellenführung in der deutschen Bundesliga. Da Bayern München zeitgleich 5:0 gegen Eintracht Frankfurt gewann und auch Borussia Dortmund im Derby gegen Schalke 04 (3:0) am Abend nachzog, ein nicht zu unterschätzender Treffer.

Sabitzer – Ein „Eisbrecher“ für RB Leipzig!

Blicken wir auf Sabitzers Bilanz bei den „Game Winning Goals“, auf seine spielentscheidenden Treffer im Dress der „Roten Bullen“, so muss man sagen: Kaum ein Spieler ist für den deutschen Vizemeister von 2017 wertvoller als der Mann aus Wels. 18-mal (Quelle: Transfermarkt.at) hat Sabitzer das entscheidende Tor für Leipzig erzielt. Erstmals in dieser Saison, aber 7-mal in der letzten Spielzeit. 

Bricht man diese Zahl auf seine Bundesliga-Einsatzzeiten in Leipzig herunter, so war es der 8., entscheidende Treffer – keine schlechte Quote bei 25 Bundesliga-Toren insgesamt! Letztmals war Sabitzer am 23. Spieltag der Vorsaison, beim 5:0-Erfolg bei Schalke 04 der „Dosenöffner“, mit dem 1:0 nach nur 60 gespielten Sekunden.

Erster Einsatz, erstes Tor

Sabitzer hatte den Leipzigern Muskelfaserriss und Knieverletzung seit Juni 2020 fast einen Monat lang gefehlt. Nun machte er gegen die unbequemen Berliner sein erstes Bundesliga-Spiel in dieser Saison. Zum Start gegen Mainz 05 (3:1) blieb er ohne Einsatz im Kader. Umso zufriedener war der Österreicher nun. 

„Phasenweise etwas wild“

„Ich bin überglücklich über mein Comeback. Ich war top vorbereitet“, sagte Sabitzer den vereinseigenen Medien von RBL, „ich hatte mit unserem Reha-Trainer eine tolle Zusammenarbeit. Er hat mich auf ein gutes Level gebracht.“ Seine Einschätzung zum 2:1-Arbeitssieg gegen Hertha: „Wir waren insgesamt das bessere Team. Es war phasenweise etwas wild. Ab der 30. Minute haben wir uns gut gesteigert. Mit einem Mann mehr haben wir es ordentlich gemacht und letztendlich auch verdient gewonnen.“ Auch und vor allem dank seiner Nervenstärke. 

 

von Carsten Germann, Foto: SID