Erling Braut Haaland (20) hat das Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 (3:0) am Samstagabend mitentschieden. Seine hervorragenden Tor-Quoten dürften Interessenten beim Ex-Salzburger im Winter wieder auf den Plan rufen. Doch Haaland sieht sich selbst noch nicht bereit. Oder?

Die Wiener Zeitung Die Presse nennt Haalands Berater Carmine „Mino“ Raiola (52) den „Schrecken aller Klubkassiere“. Der in den Niederlanden aufgewachsene Spielerberater gehört zu den härtesten Verhandlungspartnern der Branche. Zlatan Ibrahimovic vertraut dem Dicken, Paul Pogba von Manchester United auch und seit Winter 2019 gehört auch Erling Braut Haaland zu seinen Klienten. 

Die Entscheidung, Ende Dezember von RB Salzburg zu Borussia Dortmund zu wechseln, hat Haaland gemeinsam mit seinem Vater, Ex-England-Profi Alf-Inge Haaland (47), und mit Raiola getroffen. Es wurde ein Transfer, der die Fußballwelt überraschte, galten doch Manchester United oder Juventus Turin als eigentliche Favoriten auf eine Verpflichtung des Salzburger Shootingstars. 

Haaland: Gigantische Marktwertsteigerung beim BVB

Bislang ist dieser Wechsel eine Win-Win-Situation. In nur 20 Einsätzen in der deutschen Bundesliga für den BVB hat Haaland 18-mal getroffen und 5 Assists geliefert. 3-mal stand der Sturmbulle in der Champions League für den Revierklub auf dem Platz – und erzielte dabei 3 Tore. Sein Fabel-Rekord aus Salzburg: 8 Tore in 6 Spielen in der „Königsklasse“. Dabei setzte Österreichs „Fußballer des Jahres“ 2019 einen neuen Champions-League-Rekord. Nie zuvor hatte ein Spieler in seinen ersten 3 CL-Spielen 6 Tore markieren können. Dass Haaland sich seit Januar 2019 und seit seinem Wechsel von Molde FK nach Salzburg prächtig entwickelt hat, dürfte Kassierer-Schreck Raiola nicht entgangen sein. Haaland hat seinen Marktwert von 5 auf 45 Mio. Euro gesteigert. 

Seine Tor-Quoten wecken Begehrlichkeiten bei noch finanzkräftigeren Klubs. Schon im Winter 2019 hatte Haaland die Option, zu seinem Mentor Ole Gunnar Solksjaer und zu Manchester United zu wechseln. Er entschied sich für Borussia Dortmund. Aus gutem Grund, wie die Zeitschrift SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) zu wissen glaubt. „Beim BVB ist Haaland gesetzt, kann sich auf internationaler Bühne beweisen und auf Top-Niveau daran arbeiten, ein noch kompletterer Stürmer zu werden. Deshalb entschieden sie (Haaland, sein Vater Alf-Inge und Raiola, d. Red.) sich im Winter gemeinsam trotz Angeboten größerer Klubs bewusst für Dortmund.“ 

Erling, der Ehrgeizige 

Trotz dieser Weiterentwicklung sieht sich Haaland selbst noch nicht auf dem Niveau von Top-Stürmern wie Robert Lewandowski von Bayern München oder Karim Benzema (beide 32) von Real Madrid. „Ich bin in der Tat nur selten zufrieden mit mir“, sagte Haaland unlängst der SPORT BILD, „ich habe bestimmt noch genügend Potenzial, um mich in den nächsten 10 Jahren stetig zu verbessern – in vielen Bereichen.“ 

So lange werden die nächsten Offerten nicht auf sich warten lassen. Trifft Haaland weiter in derart beeindruckender Manier, sind die nächsten Angebote der Big Player nur eine Frage der Zeit. Noch aber freut man sich beim BVB über Haalands Präsenz. „Bei uns gibt es keine Diskussionen um ihn“, stellt Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc (58) klar, „ein Angebot eines anderen Klubs gibt es nicht.“ Noch nicht…

 

von Carsten Germann