Der Frankfurter Bundesliga-Trainer Oliver Glasner, der den LASK 2017 in die österreichische Bundesliga zurück und hernach die Europaleague führte, hat Unverständnis geäußert über die aktuell gültigen Corona-Regeln im Fußball in Deutschland. Der 47-jährige Salzburger wünsche sich mehr Zuschauer in den Stadien und sehe eine Unverhältnismäßigkeit.

 

Dass er wegen der Pandemie noch kein Heimspiel mit Eintracht Frankfurt in einem ausverkauften Stadion erleben durfte, stimme ihn "traurig und enttäuscht", sagte der gebürtige Salzburger in einem Interview der "Bild am Sonntag".

Oliver Glasner konkret: "Ich schaue immer wieder Premier League, habe mir auch die Wild-Card-Games im Football angesehen: 93.000 Zuschauer in Dallas, wo das Stadion geschlossen ist, keine Masken. Da frage ich mich, warum es dort geht und hier nicht?"

Unterschiedliche Stadien-Zugangsregel-Interpretationen in diversen deutschen Bundesländern

Seit dem Beschluss der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer mit Neo-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Dezember gibt es in den Stadien strenge Zugangsregeln, die von den Ländern jedoch völlig unterschiedlich interpretiert werden. So dürfen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gar keine Zuschauer in die Arenen. Der 1. FC Magdeburg kann aufgrund der 50-Prozent-Verordnung in Sachsen-Anhalt jedoch vor bis zu 15.000 Zuschauern spielen.

"Als Frankfurter könnte man also theoretisch dort ins Stadion gehen, hier aber nicht. Das soll mir mal bitte jemand erklären", sagte Glasner, der im Somme vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt gewechselt war, nachdem er die Niedersachsen in die Championsleague führte.

Vor dem nächsten Treffen von Bund und Ländern am Montag haben sich inzwischen die vier wichtigsten deutschen Profiligen zusammengeschlossen und fordern in einem Schreiben an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten ein Ende von Pauschalverboten.

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