Der Start in der 3. Liga war für die meisten Klubs auch in der vergangenen Saison ein Verlustgeschäft. Laut den am Mittwoch vorgestellten Zahlen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben die Vereine durchschnittlich 662.000 Euro an Miesen gemacht. 15 der 20 Klubs schrieben rote Zahlen. Schon in den vergangenen Jahren waren durchschnittliche Verluste meist die Regel. Jetzt Fußballreise buchen!
Laut DFB fließen in der 3. Liga zu hohe Spielergehälter

Laut DFB fließen in der 3. Liga zu hohe Spielergehälter

Beim Eigenkapital sieht es noch schlechter aus. Im Durchschnitt liegt die Quote bei einem Minus von 845.000 Euro, elf Vereine sind im Soll. Dabei sieht es bei den Einnahmen gar nicht so schlecht aus. Der Gesamtertrag der Liga lag 2017/18 bei rund 143 Millionen. Das sind 7,5 Millionen Euro pro Klub.

Nach Ansicht des DFB sollte das Geld reichen, um "guten Profisport" bieten zu können. Für den Verband sind die Ausgaben im Bereich der Spielergehälter aber zu hoch. Laut DFB liegt das Gehalt im Schnitt im "mittleren vierstelligen Bereich" pro Monat. In der vergangenen Spielzeit kostete ein Kader durchschnittlich drei Millionen Euro, in der aktuellen Saison werden es 20 Prozent mehr sein.

"Das ist aus unserer Sicht zu viel. Einige Klubs haben nicht den Willen zu einem positiven Ergebnis. Die finanzieren sich zum Teil über Fremdkapital", sagte der zuständige DFB-Abteilungsleiter Manuel Hartmann, dem auch das Zulassungsverfahren untersteht: "Nachhaltiges Wirtschaften ist das nicht. So geht die Spirale der Gehälter nach oben. Aber es gibt eben Klubs, die haben andere Interessen."

Laut DFB-Direktorin Heike Ullrich orientieren sich "viele Vereine an der 2. Liga", oftmals sei die Arbeit mit den Klubs vergleichbar mit der "Quadratur des Kreises".

Mittels TV- und Sponsoren-Einnahmen stellt der Verband in der aktuellen Saison jedem Klub durchschnittlich 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Durch den Einstieg der Telekom sind die TV-Gelder um 25 Prozent gestiegen. "Diese Zahlen sind für uns eine gute Basis", äußerte Ullrich: "Der DFB ist nicht dafür zuständig, sämtliche Vereine zu refinanzieren."

Um den Klubs einen Anreiz zu besserem Wirtschaften zu bieten, hat der DFB ein Financial-Fair-Play-System eingeführt. Durch die Ausschüttung von 550.000 Euro sollen ein positives Saisonergebnis und die Planungsqualität belohnt werden.

 

SID