Wer die Fußball-Champions-League sehen will, muss zahlender Kunde bei Sky oder DAZN sein. Viele Fans weichen jedoch auf illegale Plattformen aus und machen sich strafbar. Der Schaden für die Volkswirtschaft ist enorm, eine schnelle Lösung für das Problem ist nicht in Sicht. Jetzt Fußballreise buchen!
Sky und DAZN haben mit illegalen Streams zu kämpfen

Sky und DAZN haben mit illegalen Streams zu kämpfen

1,9 Millionen Menschen nutzen illegale Live-TV-Signale, um auf diese Weise Sport, Filme und Dokumentationen zu sehen. Den Medienunternehmen entgehen damit mehr als 400 Millionen Euro im Jahr, gesamtwirtschaftlich wird der Schaden sogar auf 700 Millionen Euro geschätzt. Dazu kommen Steuerausfälle ebenfalls im dreistelligen Millionenbereich.

Erstaunlich ist, dass sich die Politik so passiv verhält. Medien und Rechteinhaber müssen sich größtenteils selbst um die Durchsetzung ihrer Rechte kümmern. Eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion wurde nicht zufriedenstellend beantwortet, meint der medienpolitische Sprecher der Liberalen, Thomas Hacker.

In der Antwort heißt es: Die Bundesregierung wolle noch eine Studie der Europäischen Kommission zum Urheberrechtsgesetz abwarten. Hacker findet, einerseits lasse sich die Bundesregierung zu viel Zeit, auf der anderen Seite wird immer so getan, als sei es ein kleines Problem, weil es immer mehr legale Streamingdienste gibt.

FDP-Medienpolitiker Hacker fordert: "Man muss auf der einen Seite die Strafverfolgung erhöhen, aber auf der anderen Seite auch darauf hinweisen, dass das illegale Downloaden von Medieninhalten nicht nur ein Kavaliersdelikt ist, sondern auch eine strafrechtliche Konsequenz herbeiführt."

Als positives Beispiel nennt Harald Flemming, Geschäftsführer des Verbandes Privater Medien Vaunet, Großbritannien. Dort gibt es seit geraumer Zeit Sperrverfügungen gegen die sogenannten "access provider", also die technischen Dienstleister, die den Zugang zum Internet ermöglichen. "Und das hat statistisch nachweisbar zu einer Verringerung des Konsums illegaler Inhalte geführt", sagte Flemming: "Seit 2011 wurden 500 Sperrverfügungen durch den High Court für Urheberrechtsverletzende Plattformen und Präsenzen erlassen."

In Deutschland bleibt den betroffenen Unternehmen nur die Möglichkeit, sich selbst zu helfen. So hat beispielsweise Sky eine eigene Abteilung zur Bekämpfung illegaler Streams.

 

SID