Sechstes Spiel, sechster Sieg: Für die deutschen Fußballerinnen ist die Qualifikation für die EM 2022 in England nur noch Formsache. Mit lauter Frischlingen zeigte die DFB-Auswahl beim 3:0 (2:0) in Montenegro zwar einen enttäuschenden Auftritt, baute aber ihre Tabellenführung in der Gruppe I aus.
Weiter mit weißer Weste: die DFB-Frauen

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Beim Geisterspiel in Podgorica trafen Laura Freigang (2.) und Melanie Leupolz (45.+1) in einer sehr zähen ersten Hälfte. Nach der Pause kam Jubilarin Dzsenifer Marozsan als Edeljoker zu ihrem 100. Länderspiel, Sydney Lohmann (59.) erhöhte.

Rekordeuropameister Deutschland hat nun fünf Zähler Vorsprung auf Verfolger Irland. Beim Schlussakt mit den Rückspielen gegen Griechenland (27. November) und in Irland (1. Dezember) sollte bei 37:0 Toren ganz sicher nichts mehr anbrennen.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg baute ihre Startelf drei Tage nach dem 3:0 in Essen gegen Irland wie angekündigt beinahe komplett um. Nur Leupolz blieb aus der Irland-Formation übrig und führte die DFB-Auswahl in einer ungewohnten 3-4-3-Grundordnung als Kapitänin an.

Einigen Stammkräften wie der etatmäßigen Spielführerin Alexandra Popp war der Balkan-Trip erspart worden. Verletzungsbedingt fielen zudem Giulia Gwinn (Kreuzbandriss) und Lea Schüller (Nackenverletzung) aus.

So debütierten Tabea Waßmuth und Paulina Krumbiegel (beide TSG Hoffenheim) in einer unerfahrenen Elf (15,9 Länderspiele im Schnitt). Und die legte gegen das punktlose Gruppenschlusslicht (Hinspiel 10:0) los wie die Feuerwehr.

Nach nur 69 Sekunden eröffnete die verheißungsvolle Frankfurter Newcomerin Freigang im zweiten Länderspiel ihr DFB-Torkonto. Dann aber mangelte es dem deutschen Spiel auf holprigem Rasen erheblich an Ideen, Tempo und Zielstrebigkeit.

Nach rund einer halben Stunde musste DFB-Torhüterin Laura Benkarth bei einem Schuss von Armisa Kuc erstmals eingreifen. Auf der Gegenseite setzte Freigang (35.) nach einem Freistoß von Lena Lattwein einen Kopfball an die Latte, dann köpfte kurz vor der Pause Leupolz nach Flanke von Krumbiegel ein.

Nach dem Seitenwechsel ließ Voss-Tecklenburg wie versprochen Marozsan in den 100er-Klub eintreten (53.). Die Nummer zehn löste Leupolz ab und versuchte, mit der Kapitänsbinde am Oberarm Akzente im Spielaufbau zu setzen. Doch bei drückender Überlegenheit blieb vieles Stückwerk.

 

SID