Das Design der Trikots wird bekannter Weise einmal pro Saison gewechselt. Kurz vor dem Saisonauftakt stellen die Mannschaften der Fußball-Bundesliga ihre Trikots vor und es beginnt die Zeit, zu der Fans die alten Trikots als Schnäppchen, zum Beispiel auf Mein-Deal.com abstauben möchten.

Bevor wir einen Blick auf die Gestaltung und die Entwicklung der Bundesliga-Trikots werfen sowie einen kurzen Ausblick auf die kommende Saison wagen, werden wir uns die Trikots für die Saison 2020/2021 der Top-Five-Mannschaften einmal genauer ansehen.

Bundesliga-Trikots: Die neuen Trikots von Bayern, Dortmund & Co.

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Die Saison 2020/2021 und ihre Trikots

Der FC Bayern hat sein Heimtrikot wieder in den Vereinsfarben Rot und Weiß gehalten. Auswärts läuft der FC Bayern in Weiß auf. Das Champions-League-Trikot 2020/21 wird wie in den vergangenen Jahren in einem dunkleren Ton gehalten. Besonderer Hingucker sind diesmal die roten Rauten, die eine Hommage an die Verkleidung der Allianz Arena darstellen.

 
Das gelbe Heimtrikot von Borussia Dortmund ist mit vielen schwarzen Blitzen versehen, die Schnelligkeit und Energie vermitteln sollen. Das Auswärtstrikot ziert mehrere BVB-Schriftzüge und Motive der Stadt in einer Graffiti-Optik, was eine Hommage an die Fankultur sein soll. Im Pokal-Trikot ist fast komplett weiß mit einigen gelben und grauen Quadraten, die an Pixel erinnern. Der bisherige Sponsor Evonik wird nur noch in den Pokalwettbewerben auf der Brust zu finden sein. In der Bundesliga ziert 1&1 künftig das Trikot.

Das neue Heimtrikot RB Leipzig hat ein bisschen was vom Auswärtstrikot der spanischen Nationalmannschaft. Das Auswärtstrikot kommt ungewohnt in einem Royalblau daher mit den klassischen orangen Akzenten. Das dritte Jersey mutet mit seinem schwarz-türkisen Wellen-Look ziemlich modern an. Das Orange findet sich auch hier.

Borussia Mönchengladbach wird künftig wieder klassischere, einfarbige Wege gehen. Im eigenen Stadion laufen die Gladbacher in Weiß auf, ganz in Schwarz will Borussia Mönchengladbach in der kommenden Saison die Champions League und die fremden Stadien unsicher machen. Bis auf das Sponsoren-Logo auf der Brust sind sie fast identisch - bis auf ein Detail: Beim Auswärtstrikot steht anlässlich des 120-jährigen Vereinsjubiläums ein Schriftzug unter dem Vereinsemblem. Ein weiterer Unterschied ist der Sponsorenname.

Für die Saison 2020/21 bekommt Bayer Leverkusen für das neue Heimtrikot ein einfarbiges Wappenmuster, das ebenfalls im schwarzweißen Design gehalten wurde, wie schon das bei vielen Fans beliebte dritte Trikot der Saisons 2019-2021. Damit ist das neue Auswärtstrikot das einzige im regulären Wappen-Design. Aufgrund der Ähnlichkeit zu McDonalds und Shell erfreut es sich jedoch nicht allzu großer Beliebtheit.

Die Trikotgestaltung und ihre Freigabe

Die Gestaltung von Trikot, Ausweichtrikot und Hose sind vor Produktionsstart zur Freigabe einzureichen. Hierzu sendet der Verein ein Produktions-Layout oder ein Foto der Muster an die Verantwortlichen der Liga.

Doch wieso brauchen die Vereine eigentlich unterschiedliche Trikots? Die Antwort findet sich in den  Durchführungsbestimmungen zur Spielordnung. In Abschnitt 4 § 32 wird die Spielkleidung geregelt.

Besonders Mannschaften, die international spielen, müssen viele Varianten haben, da sie auf viele verschiedene Teams mit einer Vielzahl an Farben treffen. Das dritte Trikot dient in der Regel zur Sicherheit.

Neben den drei klassischen Trikots, entwerfen die Vereine immer mal wieder auch Sondertrikots, wie ein Oktoberfest-Jersey oder ein Karnevals-Kostüm.  Borussia Mönchengladbach bringt in der Corona-Krise ein besonderes Trikot auf den Markt, das die Profis wohl niemals überstreifen werden. Statt des Sponsors prangt auf der Brust der Schriftzug "Unzähmbar seit 1900".

Das limitiert aufgelegte mintgrüne Jersey wird nur über den Online-Fanshop vertrieben. Von jedem verkauften Trikot sollen  zehn Euro an die Borussia-Stiftung weitergeleitet werden. Diese werde von dem Erlös Schutzmasken ordern und der Stadt Mönchengladbach zur Verfügung stellen.

Während im Amateurbereich die Trikots nach dem Spiel eingesammelt und von einem Mitglied des Teams (oder des Vereins) zu Hause gewaschen und zum nächsten Spiel wieder mitgebracht werden, wechseln in der Bundesliga die Spieler zu jedem Spiel in ein neues Jersey. Sie sind verschwitzt und schmutzig, bei Fans aber trotzdem heiß begehrt. Viele Fußballer verschenken ihr Trikot deshalb nach dem Spiel. Der Trikottausch nach Abpfiff eines Spiels wird häufig auf dem Platz vollzogen.

Hiermit wird der Fair-Play-Gedanke erfüllt. Zudem gilt er als wirksame Geste gegenüber Zuschauern und Medien. Vor allem aus hygienischen Aspekten ist er jedoch nicht unumstritten. Weil es sich bei den Trikots um Vereinseigentum handelt, wird der Tausch von Vereins- oder Verbandsseite teils eingeschränkt oder sogar verboten.

Für wichtige Spiele werden spezielle Trikots verwendet, mit anderem Design und spezieller Beflockung. Diese Trikots werden nicht wiederverwendet, daher werden können Spieler sie untereinander tauschen. Wobei diese Trikots auch vermehrt gewinnbringend an Sammler verkauft werden.

Das Trikot ist ein Gesamtkunstwerk

In den vergangenen 150 Jahren haben Fußballtrikots eine unglaubliche Entwicklung genommen. Etwa 1870 setzten sich Oberteile mit Streifenmustern durch, die Mannschaften wie Argentinien noch heute erhalten blieben. Rückennummern wurden erst nach dem zweiten Weltkrieg eingeführt. Ab den 60er und 70er Jahren begann die Kommerzialisierung im Fußball und die Anzahl an Logos von Sponsoren nahm stetig zu.

Die Trikots der 1980er und 1990er wurden mehr denn je von den Einflüssen der Mode bestimmt. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts waren sehr große und lange Trikots in Mode. Heutzutage ist ein Trikot mehr als ein Hemdchen, das die Spieler tragen, um sich farblich abzuheben. Spieler tragen Trikots, um auf dem neuesten Stand zu sein und sich sportliche Vorteile zu sichern.

Adidas stellte für die Weltmeisterschaft 2014 Trikots her, die lediglich 100 Gramm wogen. Nike entwickelte eine neue 'Dry-Fit-Technologie', die Schweiß vom Körper zur Trikot-Oberfläche bewegt, wo er verdampft. Durch die aktuell sehr engen Trikots, sehen die Promis noch schlanker und gefährlicher aus und bekommen durch den geringeren Luftwiderstand Vorteile. Die eng anliegenden Trikots bieten zudem wenig Fläche für Verteidiger, um an den Jerseys des Gegners zu zupfen.

Die Bundesliga mag keine Geisterspiele

Aufgrund der Corona-Pandemie wird die kommende Saison wird wohl anders werden, als jede zuvor.

Zwar hat die Politik beschlossen, grundsätzlich in einem Probebetrieb 20 Prozent der Stadien in den zwei Bundesligen wieder zu füllen. Wegen steigender Corona-Zahlen bleibt die Allianz Arena am ersten Spieltag nun aber doch leer.

In den Spielen nach der Corona-Pause fiel vor allem die Schwäche der Heimteams auf. Siege im eigenen Stadion waren plötzlich Mangelware. Es fehlen die Fans und deren Anfeuerung von den Rängen. Auch die Fans können es kaum erwarten, wieder live im Stadion sein und Farbe zeigen zu können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Situation auf die Saison auswirkt.