Die deutsche Regierung hat sich für eine bundesweite Regulierung von Online-Sportwetten entschieden. Wie wirkt sich diese Entscheidung auf das Sponsoring von Bundesligavereinen durch Glücksspielanbieter aus?

Am 1. Januar 2021 ist es so weit – Sportwetten im Internet werden in Deutschland endlich legal. Schon seit Monaten bewerben sich Glücksspielunternehmen aus aller Welt um eine der populären deutschen Lizenzen und die Ersten wurden von der Regierung bereits vergeben.

 

Einige stellen sich nun die Frage, inwiefern sich die Neuregulierung auch auf das Sponsoring der Bundesliga auswirkt, denn Online-Buchmacher und Casinos sind zahlungskräftige Unternehmen und die Sportart Fußball ein relevanter Markt für ebendiese.

40 % der Sponsoren in der Premier League sind Casinos und Buchmacher

Wirft man einen Blick in die Premier League, dann ist diese Frage durchaus gerechtfertigt. Dort werden immerhin 8 von 20 Teams von Glücksspielanbietern gesponsert. Dabei werden vor allem die kleineren Teams trotz des fragwürdigen Rufs einiger Unternehmen schnell schwach, befinden sich diese eben nicht in einer Position wie zum Beispiel der Liverpool FC oder Manchester City – Vereine, die auch zahlungskräftige Sponsoren aus anderen Industrien anziehen.

Hinzu kommt, dass das Online-Glücksspiel in Großbritannien seit Jahren vollständig reguliert ist. Sowohl Online Casinos als auch Sportwettenanbieter dürfen dort Casino-Spiele und Wetten (auch Live-Wetten) auf die verschiedensten Sportarten völlig legal im Internet anbieten.

Glaub man Thomas Weiße, Mitbegründer der Webseite Top Online Casino Bonus, führt in Zukunft kein Weg an Glücksspielunternehmen vorbei:

“Glücksspiel ist das älteste Gewerbe der Welt und die Regulierung in Deutschland mehr als überfällig. Sobald die Lizenzen vergeben sind und Online-Sportwetten in Deutschland legal sind, gibt es keinen Grund lukrative Angebote von Glücksspielunternehmen auszuschlagen. Das ist aus unternehmerischer Sicht schlichtweg nicht vertretbar.”

Welche Vereine kommen in der Bundesliga für derartige Deals infrage?

Bevor Glücksspielunternehmen auch vermehrt als Hauptsponsoren von Bundesligavereinen in Erscheinen treten, wird es noch was dauern, denn viele Teams haben langjährige Deals mit ihren aktuellen Sponsoren unterschrieben. Dennoch lohnt sich schon jetzt ein Blick auf die potenziellen Kandidaten solcher Partnerschaften.

Grundsätzlich können Werkteams von diesen Deals ausgeschlossen werden, denn Vereine wie Bayer Leverkusen, VFL Wolfsburg und auch Leipzig sind praktisch auf Lebenszeit an ihre Sponsoren Bayer, VW und Red Bull gebunden. Auch größere Vereine wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund werden wohl kaum schwach werden und sich dem (kleinen) Risiko der Rufschädigung aussetzen, haben beide Vereine doch die Qual der Wahl. Danach wird es allerdings spannend.

Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt oder auch Augsburg sind allesamt Teams die in den letzten Jahren konstant zu den besten zehn Vereinen gehörten und teilweise sogar den Sprung in die Champions League geschafft haben. Dass diese drei Teams nicht um den Meistertitel kämpfen, liegt einzig und allein am fehlenden Budget. Sollte es in naher Zukunft daher eine Möglichkeit geben, mithilfe eines Glücksspielanbieters den Angriff auf die Schale zu wagen, dann wäre es töricht und unternehmerisch nicht vertretbar, einen solchen Deal auszuschlagen.

Glücksspiel ist Teil unserer Gesellschaft 

Egal ob Lotto 6aus49, Sportwetten oder eben Casino Spiele – es darf festgehalten werden, dass das Glücksspiel schon seit Jahrhunderten integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft ist. Mithilfe der Neuregelung des Glücksspielrechts und der damit verbundenen Sicherheit für Spieler, vor allem solche, die eine Tendenz zur Glücksspielsucht entwickeln, wird sich in den nächsten Jahren eine größere Akzeptanz unter den deutschen Bürgen hinsichtlich des Online-Glücksspiels entwickeln. Spätestens dann können selbst größere Vereine lukrative Deals mit Buchmachern schließen, ohne Angst um ihren Ruf haben zu müssen.