Trainer-Ikone Hans Meyer (78) schwärmt immer noch, wenn er auf jene Mannschaft von Carl Zeiss Jena angesprochen wird, die 1981 das Europapokalfinale der Pokalsieger gegen Dynamo Tiflis erreichte. Auf dem Weg ins Endspiel im Düsseldorfer Rheinstadion wurden immerhin Hochkaräter wie die AS Rom, der FC Valencia und Benfica Lissabon ausgeschaltet.
Hans Meyer feierte große Erfolge mit Jena

Hans Meyer feierte große Erfolge mit Jena

"Dass wir dann Mannschaften mit den Weltfußballern Falcao und Kempes eliminiert haben, spricht in einem hohen Maße für den Charakter, die Disziplin, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Teamfähigkeit unserer Mannschaft", betonte Meyer, damals Chefcoach der Thüringer und heute Präsidiumsmitglied von Bundesligist Borussia Mönchengladbach, im SID-Interview.

Jener 13. Mai 1981 markierte den größten Tag in der Klub-Historie von Jena, auch wenn das Team am Ende trotz 1:0-Führung mit 1:2 als Verlierer den Platz verlassen musste. Das Meyer-Team war damals drauf und dran, noch weitere Tore gegen die Stars aus Tiflis, die damals das Gerüst der sowjetischen Nationalmannschaft stellten, zu erzielen.

Dass allerdings nur rund 9000 Fans ins Düsseldorfer Rheinstadion kamen, um zwei Teams aus dem damaligen "Ostblock" zu sehen, ist aus heutiger Sicht unvorstellbar. "Für ein Europacup-Finale und für die Spieler war es frustrierend und respektlos", meinte Meyer und ergänzte sarkastisch: "Das hatte natürlich Gründe. Ein Finale mit zwei Mannschaften aus dem 'Ostblock' mitten im Herzen vom BBKF (Bitterböser Klassenfeind, d.Red.) war nicht optimal, da wussten ja viele gar nicht, wo Tiflis und Jena liegen. Geschweige, dass man dort auch Fußball spielen durfte."

 

SID