Fußball und Sportwetten gehören für viele Deutsche zum Alltag. Das dabei nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht, ist ebenfalls wohlbekannt. Immer wieder geraten Spieler, Schiedsrichter und Vereinsmänner auf die falsche Bahn und versuchen durch Spielmanipulationen an das schnelle Geld zu kommen.

Nicht nur Einzelpersonen reizt der zwielichtige Weg zum schnellen Geld. Immer wieder werden ganze Banden aufgedeckte, welche durch Bestechungen aber auch Drohungen den Ausgang einer Spielrunde zu beeinflussen versuchen. Mit Sportwetten lässt sich so eine Menge Geld verdienen.

Im Zeitalter des Online Glücksspiels steigen die Wettumsätze schließlich jedes Jahr an. Das liegt auch daran, dass es immer einfacher wird eine Wette zu platzieren. Viele Online Casinos ohne Lizenz haben auch Sportwetten im Angebot, zudem gibt es natürlich noch Dutzende spezialisierte Online Buchmacher, bei denen man mit wenigen Klicks echtes Geld auf das nächste Fußballspiel setzen kann.

Sehen wir uns einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit an.

Robert Hoyzer

Robert Hoyzer gilt als eine der Hauptpersonen im Wettskandal von 2005. Als Schiedsrichter wurden ihm in mehreren Fällen die Manipulation von Fußballmatches der 2. Fußball-Bundesliga vorgeworfen. Er erhielt dafür entweder direkte Sach- und Geldgegenleistungen von Dritten oder hatte selbst auf den Ausgang der Spielrunde gewettet. Hoyzer selbst behauptete dabei immer wieder, dass auch andere Schiedsrichter und Fußballer im Betrug involviert waren.

Der erste greifbare Verdacht erhärtete sich, als er bei einem DFB-Pokalspiel im August 2004 zwischen Hamburg SV und SC Paderborn 07 zwei fragwürdige Strafstöße verhängte, welche schließlich zum 4:2 Sieg des Sc Paderborns führte. Ein HSV-Spieler wurde von ihm sogar aus dem Spiel ausgeschlossen, da dieser ihn direkt der Spielmanipulation beschuldigte.

Nachdem der Fall ins Rollen kam, zeigte sich Hoyzer schnell geständig. Dennoch wurde er zu 2 Jahren und 7 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Zwei weitere Schiedsrichter kamen mit einer zeitweisen Sperrung davon.

Dominique Taboga

Dominique Taboga war ein österreichischer Nationalspieler, dem Sportwetten ebenfalls zum Verhängnis wurden. Mit 21 Jahren war er Spieler des DSV Leoben und verdiente damals als Profi gerade einmal 1.200 Euro pro Monat. Da kam ihm ein Angebot gerade recht: sollte der DSV Leoben im nächsten Match verlieren, so würde er 7.000 Euro erhalten.

Das Angebot erwies sich aber als Mühlstein um seinen Hals, da die Hintermänner ihn anschließend mittels Erpressung zu weiteren Manipulationen zwangen. Angeblich sollte er bei 14 Spielen versucht haben den Ausgang manipulieren, was ihm jedoch nicht immer gelang.

Schlussendlich wurde ihm der Druck durch die Hintermänner zu groß und er entschied sich für die Flucht nach vorne: er stelle sich der Polizei. Die Folgen: eine lebenslange Sperrung durch den österreichischen Fußballbund und musste ein Jahr bedingt im Knast verbringen.

Thomas Cichon

Zurück nach Deutschland. Thomas Cichon hat eine lange und wechselhafte Karriere im deutschen Fußball hinter sich. Wirklich erinnern wird man sich an ihn aber vor allem wegen seiner Verurteilung aufgrund von Wettmanipulation und Beihilfe zum Betrug, wofür er schließlich neuen Monate auf Bewährung ausfasste.

Ihm wurden vor allem die eigenen Wettschulden zum Verhängnis. So hatte er bei einem Wettbüro über 20.000 Euro schulden angehäuft. Vom Betreiber ließ er sich dazu überreden, bestimmte Spiele zu manipulieren wofür ihm die Schulden erlassen wurden.

Cichon selbst bestritt die Vorwürfe über mehrere Jahre, gab aber schlussendlich dennoch ein Geständnis ab. Seine Fußball-Karriere war zu diesem Zeitpunkt bereits zerstört.

Rene Schnitzler

Rene Schnitzler ist ein weiterer Kandidat auf dieser unrühmlichen Liste. Auch er gab mehr Geld aus, als er verdiente. Einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Einkommens lies er in verschiedenen Casinos ohne Limit auf den Spieltischen zurück. Die steigenden Spielschulden führten schließlich dazu, dass er größere Summen für Spielmanipulationen akzeptierte. Allerdings behauptete er stehts, keine Spiele tatsächlich bewusst beeinflusst zu haben.

Vor Gericht wurde ihm das auch geglaubt und er wurde schließlich vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen - nur um anschließend wegen Steuerhinterziehung erneut vor Gericht zu landen. Schnitzler hatte das erhaltene Bestechungsgeld nicht korrekt versteuert.

Seine Profi-Karriere als Fußballer war aber dennoch vorbei. Er wurde 2011 für zwei Jahre komplett versperrt.

Ante und Milan Sapina

Dem kroatischen Brüderpaar wurde im Wettskandal 2009 das Handwerk gelegt. In diesem internationalen Skandal sollen in neun europäischen Ländern mehr als 200 verschiedene Fußballpartien im großen Stil manipuliert worden sein.

Die beiden Brüder platzierten ihre Wetten bei verschiedenen Casinos ohne deutsche Lizenz, etwa in Asien, und konnten somit über 10 Millionen Euro an Gewinn anhäufen. Das war nicht der erste Versuch in diese Richtung. Beide waren bereits wegen ihrer Teilnahme am Wettskandal 2005 wohlbekannt.

Der Skandal zog damals weite Kreise. Alleine in Deutschland wurden 15 weitere Personen in diesem Zusammenhang verhaftet, wobei mindestens 30 Spiele in der 2. Bundesliga bis hinab zur Juniorliga beeinflusst wurden.

Es sollte allerdings bis 2014 dauern, bis Sapin schließlich zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde.

Dietmar Hamann

Dietmar Hamann hat ebenfalls einen Platz auf dieser Liste gefunden. Nicht, weil er selbst Spiele manipuliert hatte, sondern weil seine Spielsucht ihm fast auf andere Weise zum Verhängnis wurde. Als deutscher Nationalspieler absolvierte er zwischen 1997 und 2005 insgesamt 59 Partien, während er unter anderem beim FC Liverpool als Profispieler unter Vertrag stand.

Er verdiente dabei gut, doch scheinbar nicht gut genug, um seinen ausschweifenden Lebensstil finanzieren zu können. In verschiedenen Spielbanken und Casinos ohne Spiel-Limit (wie diese) brachte er enorme Summen durch, wobei er angeblich einmal in nur einer Nacht über 300.000 Euro auf den Spieltischen zurücklies. Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten auf dieser Liste hat sich Hamann allerdings nie dazu hinreißen lassen, dem eigenen Glück durch Spielmanipulationen nachzuhelfen.

Dennoch geriet seine Profi-Karriere ins Stolpern, auch wegen seines Hangs zum Alkohol. Allerdings schaffte es Dietmar Hamann es am Ende doch noch, das Ruder herumzureißen. Er konnte wohl die Alkohol- als auch die Spielsucht überwinden und ist heute als Fußballtrainer tätig.