Kein Geringerer als Udo Jürgens komponierte für den scheidenden Fußball-Bundestrainer Helmut Schön ein eigenes Lied. "Der Mann mit der Mütze geht nach Haus", hieß es, und darin singt Jürgens unter anderem "... uns're Achtung nimmt er mit und unseren Applaus".
Schön führte das DFB-Team ins Finale von Wembley 1966 (Foto: SID)

Schön führte das DFB-Team ins Finale von Wembley 1966 (Foto: SID)

Die "Schmach von Cordoba", das 2:3 gegen den Erzrivalen Österreich in der 2. Finalrunde der WM 1978 in Argentinien, beendete die Erfolgs-Ära des lange Sachsen, der höchstes Ansehen bei seinen Spielern genoss. "Er war ein Herr, in jeder Lebenslage", sagte einst "Kaiser" Franz Beckenbauer. Bernd Hölzenbein, wie Beckenbauer einer der Weltmeister von 1974 in München, ergänzte: "Im Fußballgeschäft war er der Menschlichste, den ich jemals kennengelernt habe."

Von 1964 bis 1978 war Schön Chefcoach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), seine Mannschaft wurde 1972 mit unglaublicher Offensivkraft EM-Champion, die ganze Welt schwärmte vom "Ramba-Zamba"-Fußball der DFB-Auswahl.

Schön führte seine Mannschaft auch ins WM-Finale 1966 und ins EM-Endspiel 1976. Zudem stand er beim Jahrhundert-Spiel im WM-Halbfinale 1970 gegen Italien an der Seitenlinie. In 139 Länderspielen als Bundestrainer kam er auf 87 Siege, 31 Unentschieden und 21 Niederlagen.

Zu Ehren von Schön gab es am 15. November 1978 ein Abschiedsspiel. Im Frankfurter Waldstadion war Ungarn zu Gast. Ein Spiel quasi vor der Haustür von Schön, denn der wohnte im nahe gelegenen Wiesbaden.

Allerdings konnte das Spiel nicht regulär beendet werden, Nebelschwaden waberten in der zweiten Hälfte durch das Waldstadion. Zu sehen war fast nichts mehr, weder für die Spieler, noch die Zuschauer oder die Zusehenden an den Fernsehschirmen. Schiedsrichter Robert Wurtz (Frankreich) brach die Begegnung nach einer Stunde ab.

 

SID