Auch im Bereich des Sports ist Marketing ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Organisationen, Verbänden und natürlich Vereinen selbst. Große Fußballclubs verwenden viel Kapital, um ihren Verein in gutem Licht darzustellen und bekannt zu bleiben. Nur, wer im Gespräch bleibt, zieht auch neue Mitglieder, Spieler oder etwa auch Sponsoren an. Bei großen Vereinen kann sich beispielsweise die Mitgliederanzahl dadurch in wenigen Jahren um mehrere hunderttausende steigern. Auch kleinere Vereine sollten aber Marketingmaßnahmen für ihren Verein nicht unterschätzen. Mehrere analoge, wie digitale Trends lassen sich herausarbeiten, die recht unkompliziert und wirksam umzusetzen sind.

Marketing für Fußballvereine – Sowohl analog als auch digital eine wichtige Sache

Marketing für Fußballvereine – Sowohl analog als auch digital eine wichtige Sache. stock.adobe.com © Nomad_Soul (DATEI-NR.: 295555868)

Warum Fußballvereine Marketing betreiben

Marketing ist ein Begriff, den viele Menschen mit der Wirtschaft verbinden. Denkt man hingegen an den Sport und auch an den Fußball, kommt einem Marketing vielleicht nicht direkt in den Sinn. Spieler, die gut spielen, brauchen sich nicht vermarkten und Vereine werden dadurch bekannter, dass sie gute Spieler anwerben oder (für in den obersten Ligen horrende Summen) einkaufen. Oder etwa nicht?

Ganz so einfach ist es tatsächlich nicht. Denn Vereine, die sich mit Marketing überhaupt nicht auseinandersetzen, sind der Konkurrenz meist unterlegen. Gerade auch für kleinere Vereine kann es sich lohnen, sich mit diversen analogen und digitalen Marketingmaßnahmen auseinanderzusetzen. Diese müssen dem Sport und dessen Zielen und Aufgaben in keiner Weise entgegenstehen. Vielmehr kann das richtige Marketing sie sogar fördern.

Das bedeutet, dass Marketing sowohl die Gemeinnützigkeit, die Ehrenamtlichkeit und Idealisierung als auch die Selbstbestimmung eines Vereins unterstützen kann. Fußallvereine, die modernes Marketing betreiben, profitieren dabei konkret von beispielsweise folgenden Auswirkungen der richtigen Marketingmaßnahmen:

  • die Bekanntheit des Vereins wächst – etwa auch über die Region hinaus
  • das Image des Vereins verbessert sich
  • potenzielle Mitglieder werden erstmals auf den Verein aufmerksam
  • bestehende Mitglieder bleiben weiterhin Teil des Vereins
  • potenzielle Sponsoren bekommen vom Verein mit und können dadurch gewonnen werden
  • bereits vorhandene Sponsoren fühlen sich gut repräsentiert
  • der eigene Verein hebt sich mitunter von anderen Vereinen ab, die weniger oder gar kein Marketing betreiben

Gerade, wenn Fußballvereine für ein gutes Vereinsangebot noch mehr Budget benötigen, sind Marketingmaßnahmen sinnvoll. Schließlich werden Sponsoren meist über gutes Marketing gewonnen – und ohne Sponsoren lässt sich in der Regel nicht ausreichend Kapital beschaffen.

Für Sponsoren ist allem voran die Öffentlichkeitsarbeit ihres Unternehmens wichtig. Daher ist es für sie entscheidend, sich in einem professionellen Licht darzustellen. Wenn ein Fußballverein schon nicht allzu bekannt ist, sollte er zumindest professionell geführt sein. Genau diese professionelle Führung und Ausrichtung lässt sich mit gutem Marketing vermitteln. Es lohnt sich daher mitunter auch, auf potenzielle Sponsoren gezielt zuzugehen und ihnen durchdachte Sponsoringkonzepte vorzulegen.

Marketingmaßnahmen vorbereiten

Um Marketing auf moderne Weise zu betreiben, muss das Marketing eine zentrale Stellung im Verein bekommen. Denn im Marketing laufen letztlich alle Aktivitäten eines Vereins zusammen und viele gehen wiederum von ihm aus.

Bestimmte Marketingmaßnahmen richten sich nach unterschiedlichen Zielgruppen – wie etwa der Jugend.

Bestimmte Marketingmaßnahmen richten sich nach unterschiedlichen Zielgruppen – wie etwa der Jugend. stock.adobe.com © matimix (DATEI-NR.: 446207590)

In traditionell strukturierten Vereinen fällt meist dem Vorstand die Aufgabe des Marketings zu. Wichtig ist in diesem Fall, dass der Vorstand tatsächliche Marketingkompetenzen besitzt oder sich zumindest aktiv damit auseinandersetzt. Gerade an digitalen Kompetenzen mangelt es hier nicht selten. Ohne ebenjene funktioniert zeitgemäßes Marketing aber kaum noch. Zumindest lässt man sich durch rein analoges Marketing echte Chancen entgehen. Externe oder interne Marketing-Experten also in die Aufgaben einzubinden ist meist keine schlechte Idee.

Die Marktanalyse

Ob gemeinsam mit oder ohne Experten, sollte im allerersten Schritt die richtige Grundlage für eine konkrete und ausformulierte Marketingstrategie gelegt werden. Dabei gilt es, zunächst eine Marktanalyse zu starten:

  • Wer ist die Zielgruppe des Vereins?
  • Wer zählt zur Konkurrenz?
  • Betreibt die Konkurrenz Marketing?
  • Falls ja: Was scheint dabei zu funktionieren? Was machen andere Vereine besser? Welche Lücken haben diese Vereine im Angebot, die man selbst füllen kann? Wo lassen sich Probleme im Marketing erkennen? (Vielleicht wurde darüber bereits medial berichtet/ das Marketing kritisiert und eingeordnet)
  • Wie sind andere Vereine hinsichtlich diverser Punkte zu beurteilen, wie etwa: Angebot, Marketing, Vereinsführung und Organisation oder anderer, weiterer Kriterien?
  • Wie lässt sich der eigene Verein in diesem Vergleich einordnen und welche wertvollen Schlüsse können daraus gezogen werden?

Die Festlegung der Zielgruppe(n) und Ziele

Nach einer gründlichen Marktanalyse folgt die Definition von Zielgruppe(n) und Zielen der Marketingmaßnahmen. Dafür kann man sich etwa zunächst fragen, für wen das aktuelle Vereinsangebot interessant ist oder welche Mitglieder man im Verein haben möchte. Vielleicht lässt sich dann direkt sehen, wie das Angebot des Vereins verändert werden muss, um ebenjene Zielgruppen anzuziehen.

Die Definition der Zielgruppe und damit verbundene Schritte im Marketing kann sich auch an den Zielen der geplanten Maßnahmen orientieren. So könnte ein Ziel zum Beispiel lauten, eine erfolgreiche Vereinsjugend aufbauen zu wollen. Die Zielgruppe der Marketingmaßnahmen wäre dann an erster Stelle die Jugend. Hinzu kommen aber auch Eltern sowie Jugend-Fußballtrainer und Sponsoren. Es geht darum, sie alle mit dem Marketing anzusprechen und bestenfalls für sich gewinnen zu können.

Diverse Marketingmaßnahmen können hierfür eingesetzt werden. Bestenfalls mischt man verschiedene der Maßnahmen und konzentriert sich nicht nur auf eine davon. Auch ist es sinnvoll, analoges und digitales Marketing zu vereinen, um eine große Bandbreite an Zielgruppen abzudecken.

Printmagazine eines Vereins

Viele Unternehmen nutzen gedruckte Magazine, um diverse Ziele zu erreichen. Als Teil des Marketings lässt sich mit ihnen etwa die Kundenbindung stärken und Imagepflege betreiben. Werden diese Magazine zielgerichtet und professionell eingesetzt, kann selbst mit kleinem Budget eine Menge getan werden.

Printmagazine decken nicht nur ältere Zielgruppen, wie lange Vereinsmitglieder ab. stock.adobe.com © smolaw11 (DATEI-NR.: 191849953)

Printmagazine decken nicht nur ältere Zielgruppen, wie lange Vereinsmitglieder ab. stock.adobe.com © smolaw11 (DATEI-NR.: 191849953)

Auch für viele Vereinsmitglieder sind Printmagazine immer noch eine Besonderheit, die sie nicht missen möchten. Das gilt zum einen für ältere Mitglieder, die vielleicht mit dem Internet nach wie vor nicht allzu sehr vertraut sind und das vielleicht auch nicht mehr werden. Doch auch jüngere Vereinsmitglieder wissen die Qualität und Haptik eines Magazins zu schätzen, das auf dem Couchtisch oder in der Küche liegt und in das immer wieder geschaut werden kann. Auch, um bestimmte Dinge zu markieren, auszuschneiden und sich aufzuheben oder um sie etwa mit Freunden zu teilen, sind ausgedruckte Magazine sinnvoller als Online-Zeitschriften.

Aus diesen Gründen sollten Fußballvereine regelmäßige Vereinsmagazine als wertvollen Marketingkanal ansehen. Wichtig ist, genau festzulegen, wie oft ein solches Magazin erscheint, wie viel Inhalt es haben soll und ob es etwas kosten soll. Bestenfalls halten sich die Kosten im Rahmen, damit dieser Punkt nicht zu abschreckend wirkt. Wer es sich leisten kann, verteilt das Magazin zumindest an Mitglieder kostenfrei. Zusätzlich können solche Magazine regional in Geschäften ausgelegt und an potenzielle Sponsoren versandt werden.

Anzeigen

Schon mit sehr geringem Budget können Anzeigen offline sowie online geschaltet werden. Eine erste Anlaufstelle sind regionale Zeitungen und Blätter. Unter Umständen berichten diese sogar gerne und freiwillig von bestimmten Entwicklungen und Bewegungen im Verein, wodurch sie zu einem besonders wichtigen Marketingkanal werden.

Anzeigen im Internet lassen sich zum Beispiel auf den sozialen Plattformen schalten. Instagram und Facebook sind beispielsweise gute Plattformen, auf denen bestimmte Posts innerhalb kurzer Zeit und mit mäßigem Aufwand etliche Menschen erreichen können. Kleinere Vereine haben damit auch die besten Chancen, überregional für Aufsehen zu sorgen und Mitglieder wie Sponsoren von außerhalb anzuziehen.

Es gilt: Keine Scheu vor dem Neuen, wenn bislang nicht mit Social Media gearbeitet wurde. Das Potenzial der Kanäle nämlich geht weit über herkömmliche Anzeigen hinaus.

Social Media Marketing

Social Media Marketing umfasst weit mehr als reine Anzeigen, die etwa Veranstaltungen des Vereins präsentieren und als Einladungen dienen. Verschiede Plattformen bieten noch eine Menge weiterer Möglichkeiten für Marketingmaßnahmen eines Fußballvereins.

So kann Facebook beispielsweise, neben Veranstaltungsplanungen, auch dazu genutzt werden, regelmäßige News über den Verein zu posten. Zu diversen Spielen wiederum können Facebook-Gruppen erstellt werden, in die sich wiederum dann auch gezielt Personen einladen lassen.

Social Media Marketing ist heutzutage unabdingbar. stock.adobe.com © onephoto (DATEI-NR.: 213157816)

Social Media Marketing ist heutzutage unabdingbar. stock.adobe.com © onephoto (DATEI-NR.: 213157816)

Instagram wiederum eignet sich hervorragend, um Leser über aktuelle Dinge rund um den Verein zu informieren. Gibt es Neuzugänge in der Mannschaft? Werden neue Spieler gesucht? Wird das Vereinshaus umgestaltet? Gibt es neue Sponsoren für den Verein? All dies kann über Instagram schnell und gut kommuniziert werden. Passende Bilder unterstützen die Meldungen. Sie eignen sich auch besonders gut dazu, Einblicke in den Vereinsalltag zu geben. Regelmäßige Postings dieser Art, halten Follower bei der Stange und können einem Verein einen enormen Schub geben.

Auf Videoplattformen wie YouTube schließlich können Vereinsmitglieder noch tiefere Einblicke in den Alltag oder auch in bestimmte Spiele geben. Ein längeres Video eignet sich für manchen Content schließlich besser als Bilder oder kurze Clips.

Letztlich hat sich auch gezeigt, dass, gerade etwa auch in Corona-Zeiten die Kommunikation mit Fans und Kunden über Messenger-Dienste als Kommunikationskanal eine sinnvolle Maßnahme sein kann. Hier wird die Kommunikation besonders persönlich und es kann ein für beide Seiten sinnvoller Dialog aufgebaut werden.

Die Vereinswebsite

Zu guter Letzt lohnt es sich für einen Verein heute fast immer, über eine eigene Vereinswebsite zu verfügen. Diese stellt die digitale Visitenkarte eines Vereins dar. Wer nach dem Verein im Internet sucht, sollte eine Möglichkeit haben, schnell bestimmte Informationen einzuholen und Kontaktoptionen zu finden.

Auf der Website des Vereins sollten genau diese Dinge sichergestellt werden. Neben einer ansprechenden Aufmachung geht es darum, den Verein vorzustellen, seine Geschichte darzulegen und diverse Informationen rund um die Mitgliedschaft aufzuzeigen.

Auf der Startseite können aktuelle Ereignisse, Veranstaltungen und Termine angezeigt werden. Auch Spielerfolge und anstehende Turniere finden hier Platz.

Auf einer Unterseite sollten Kontaktmöglichkeiten – Telefonnummern, E-Mail-Adressen – sowie weitere Informationskanäle zu finden sein. Direkte Links zu Social Media, wie Instagram, Facebook und anderen sind sinnvoll, damit sie mit einem Klick geöffnet werden können.

Eine gesonderte Seite schließlich listet die Sponsoren auf und stellt sie in angemessener Weise vor. Genau das wissen ebenjene zu schätzen, was wiederum die Chance erhöht, weiterhin neue Sponsoren zu finden.