Englands Fußball-Heldinnen haben die Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Premierministers Boris Johnson aufgerufen, der EM-Begeisterung konkrete Taten folgen zu lassen. In einem offenen Brief an Außenministerin Liz Truss und deren Gegenkandidaten Rishi Sunak (beide Conservative Party) forderten die 23 Europameisterinnen, jedes Mädchen müsse die Chance bekommen, im Sportunterricht Fußball zu spielen. Dies sei derzeit nur bei 63 Prozent der Schülerinnen der Fall.

Die Britinnen setzen sich für den Nachwuchs ein (Foto: AFP/SID/FRANCK FIFE)
Die Britinnen setzen sich für den Nachwuchs ein
Foto: AFP/SID/FRANCK FIFE

"Viele werden denken, unser Ziel sei erreicht", hieß es, "aber wir sehen dies erst als den Anfang. Wir schauen in die Zukunft", schrieben die Spielerinnen des EM-Kaders. "Wir setzen uns für einen Wandel ein und bitten Sie, sollten sie am 5. September ins Amt kommen, dabei zu helfen."

Der Fußball der Frauen habe "einen langen Weg hinter sich, aber es ist auch noch eine weite Strecke zurückzulegen". Zudem müsse in die Ausbildung von Sportlehrerinnen investiert werden, die wichtige Vorbilder sein könnten: Die junge Generation verdiene es, "daran zu glauben, eines Tages für England spielen zu können".

Die Engländerinnen hatten im EM-Finale Deutschland mit 2:1 nach Verlängerung besiegt und damit 56 Jahre Titellosigkeit des englischen Fußballs beendet. Auch in Deutschland gibt es eine Diskussion darüber, wie die EM-Begeisterung in den Alltag überführt werden kann.

 

© 2022 SID