Die Fußball-Klubs sind auf dem Transfermarkt wieder so zahlungsfreudig wie in Vor-Coronazeiten. Dies geht aus dem "Sommer Transfer Report" des Weltverbandes FIFA hervor. Demnach wurden auf dem internationalen Transfermarkt in diesem Sommer 5 Milliarden Euro und damit nahezu so viel Geld wie 2019 bewegt. Gegenüber den 3,86 Milliarden aus dem Vorjahr gab es eine Steigerung um satte 29,7 Prozent.

Die Vereine geben wieder mehr Geld für Spieler aus (Foto: AFP/SID/OZAN KOSE)
Die Vereine geben wieder mehr Geld für Spieler aus
Foto: AFP/SID/OZAN KOSE

Auch in der Bundesliga ist keine nachhaltige Abkühlung des überhitzten Marktes festzustellen. Die Ausgaben stiegen hierzulande gegenüber den 337 Millionen Euro im Vorjahr gar um 32 Prozent auf 443,6 Millionen an. Damit belegt Deutschland hinter England und Italien im internationalen Vergleich Rang drei. Die Transfer-Einnahmen der Bundesligisten blieben dagegen mit 333 Millionen nahezu konstant.

Weltweit wurden knapp 500 Millionen Euro allein an Beraterhonoraren gezahlt. Dies soll sich mit dem ab kommendem Jahr geplanten "Commission-Cap" drastisch reduzieren, wonach die Provisionen maximal sechs bis zehn Prozent der Gehälter und Transfersummen betragen dürfen. Beraterhonorare von kolportierten 50 Millionen Euro wie beim Transfer von Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City wären dann ausgeschlossen.

"Der soziale Aspekt spielt eine große Rolle im Fußball. Die Solidarität in dem Pyramidensystem, das wir alle kennen, zeichnet sich dadurch aus, dass das Geld aus dem Elite-Level in den Jugend- und Amateurbereich weitergegeben wird", sagte FIFA-Direktor Jan Kleiner. Wenn das Geld aber "in zu hohe Beraterhonorare fließt, dann kommt es nicht mehr dort an, wo es hin soll, und es bleibt nicht im Fußball. Das muss man verhindern."

Bei den Frauen liegt Deutschland im Nationenvergleich mit Transferausgaben von 180.000 Euro und Transfereinnahmen von 86.000 Euro auf Rang fünf.

 

© 2022 SID