Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat auch aufgrund der offensichtlichen Chancenlosigkeit eines Herausforderers keinen Gegenkandidaten für Amtsinhaber Gianni Infantino im Kampf um die Präsidentschaft beim Weltverband FIFA nominiert. Das gestand DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann ein.

Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident der FIFA (Foto: AFP/SID/ARMEND NIMANI)
Gianni Infantino ist seit 2016 Präsident der FIFA
Foto: AFP/SID/ARMEND NIMANI

"Wenn schon alleine vier Föderationen ihn nominieren, bedeutet das, dass ein Herausforderer keine Chance hätte", sagte Zimmermann im ZDF-Morgenmagazin: "Unter diesen Umständen findet man niemanden, der eine solche Mission angehen würde. Das ist also der Realität geschuldet. Es gibt keine Möglichkeit aktuell, deshalb haben wir uns nicht damit befasst."

Der DFB hat Infantino die Gefolgschaft verweigert und ein eindeutiges Zeichen gesetzt. Der größte Einzelsportverband der Welt verkündete bereits am Mittwoch, Infantino auf dem Weg zu seiner Wiederwahl nicht zu unterstützen und nominierte keinen Kandidaten.

Trotz der fehlenden Unterstützung durch den DFB wird an einer weiteren Amtszeit Infantinos kein Weg vorbeiführen, da es keine Gegenkandidaten gibt.

Obwohl dem seit 2016 im Amt befindlichen Schweizer diverse Verfehlungen zur Last gelegt werden, haben die Kontinentalverbände aus Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien dem 52-Jährigen bereits ihre Unterstützung signalisiert. Bei der Präsidentenwahl im März 2023 in Kigali/Ruanda haben alle 211 FIFA-Mitgliedsländer jeweils eine Stimme.

Ob Infantino am Ende auch die Stimme aus Deutschland bekommt, hängt laut Zimmermann davon ab, ob die FIFA den vom DFB geforderten WM-Entschädigungsfonds für Gastarbeiter in Katar doch noch einrichtet: "Wir erwarten, dass da noch eine Lösung gefunden."

 

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