Ein deutscher Ex-Fußballprofi schikanierte auf der A1 bei Winterthur (Schweiz) einen anderen Autofahrer. Nachdem er ihm zuerst dicht aufgefahren war, startete er ein waghalsiges Überholmanöver und bremste seinen Kontrahenten gefährlich aus. Jetzt wurde der Ferrari-Fahrer verurteilt.

netzer ferrari imago

Die Autobahn A1 bei Winterthur ist mit ihren über 100.000 Fahrzeugen pro Tag einer der meistbefahrenen Autobahnabschnitte der Schweiz. Am 25. Januar 2022 war auch Ex-Fußballstar Günter Netzer (78) auf diesem Abschnitt unterwegs. Der Ex-Fußballer fuhr kurz vor dem Feierabendverkehr in Richtung St. Gallen. Genau um 16:25 Uhr, so steht es im Strafbefehl. Diesen konnte "Züri Today" einsehen.

Gefährliches Manöver mit seinem Ferrari

Der bekannte Ex-Fußballer lebt in der Schweiz. An diesem Dienstag im vergangenen Januar war er mit seinem Ferrari mit Schweizer Nummernschild auf der Autobahn unterwegs. Dabei fuhr er dem Auto vor ihm während längerer Zeit mit "ungenügendem" Abstand hinterher, so steht es im Entscheid der Staatsanwaltschaft. Beide Fahrzeuge waren zu diesem Zeitpunkt auf der zweiten Überholspur unterwegs.

Der Ex-Fußballer wechselte dann die Spur, überholte das Auto vor ihm rechts und steuerte seinen Ferrari wieder zurück auf die zweite Überholspur. Dort bremste er, in den Worten der Staatsanwaltschaft, "abrupt ohne Not, wodurch das überholte Fahrzeug ebenfalls einen Notstopp einleiten musste." Im Klartext: Der Fußballheld bremste seinen Kontrahenten aus. Für die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland ist dies eine grobe Verletzung der Verkehrsregeln.

Netzer droht Geldstrafe von 60.000 Franken

Das gemäß Entscheid "rücksichtslose Verhalten" kommt dem Deutschen nun teuer zu stehen: Die Behörde brummte ihm eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 2.000 Franken – also rund 60.000 Franken – auf. Da der Betrag der Strafe jeweils bemessen am Vermögen des Beschuldigten zustande kommt, fällt die Strafe im Falle des ehemaligen Fußballprofis dementsprechend hoch aus.

9.800 Franken sofort

Die Summe muss er jedoch nur begleichen, wenn er sich innerhalb der Probezeit von zwei Jahren erneut etwas zuschulden kommen lasse. Ganz ungestraft kommt der Deutsche aber nicht davon: Für das Ausbremsen des anderen Autofahrers muss er eine Buße von 9.000 Franken bezahlen. Hinzu kommen 800 Franken Verfahrenskosten. Weshalb der Fußballprofi den anderen Fahrer ausgebremst hat, sei unklar. 

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