Bei ehemaligen Fußballprofis ist die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung fast dreieinhalbmal so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Das geht aus einer vom englischen Fußballverband (FA) und der Professional Footballers' Association (PFA) in Auftrag gegebenen Studie hervor. Die Ergebnisse der von der Universität Nottingham durchgeführten Untersuchung stützen frühere Studien, wonach ehemalige Fußballer ein höheres Risiko für neurokognitive Erkrankungen haben können.

Kopfbälle sind ein Risiko für Demenzerkrankungen (Foto: IMAGO/ActionPictures/IMAGO/ActionPictures/SID/IMAGO)

Kopfbälle sind ein Risiko für Demenzerkrankungen

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In dem neuen Bericht heißt es, dass 2,8 Prozent der in der Studie untersuchten Profifußballer im Ruhestand eine ärztlich diagnostizierte Demenz oder andere neurodegenerative Erkrankungen aufwiesen. Bei der Allgemeinbevölkerung lag der Prozentwert nur bei 0,9.

"Dies ist ein äußerst komplexer Bereich unseres Sports", sagte Dr. Charlotte Cowie, Leiterin der medizinischen Abteilung der FA: "Aber wir sind entschlossen, gemeinsam mit unseren Interessensgruppen daran zu arbeiten, unser Wissen in diesem Bereich durch weitere medizinische und fachliche Analysen zu erweitern."

Vor allem das Bewusstsein für Gehirnerschütterungen ist gewachsen, seitdem die amerikanische Football-Profiliga NFL 2015 einer Beilegung in Höhe von einer Milliarde Dollar zugestimmt hatte. Mit der Summe wurden Tausende von Klagen ehemaliger Spieler, die unter neurologischen Problemen litten, geregelt. Das hat eine Reihe von Sportarten auf der ganzen Welt wie Fußball und Rugby dazu veranlasst, ihre Protokolle bei Gehirnerschütterungen zu verbessern.

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