Selbstvertrauen getankt, Pflichtsieg geschafft: Die deutschen Fußballerinnen haben ihren Aufwärtstrend unter Horst Hrubesch fortgesetzt. Drei Tage nach dem 4:0-Heimsieg gegen Tschechien hielt die DFB-Auswahl mit einem 4:0 (2:0) in Slowenien Kurs auf die WM 2019 in Frankreich, hat nach der erfolglosen Steffi-Jones-Ära aber weiter ordentlich Luft nach oben. Jetzt Fußballreise buchen!

Im zweiten und vermeintlich letzten Spiel mit Interims-Bundestrainer Hrubesch trafen Lina Magull (10.), Lana Golob per Eigentor (43.), Alexandra Popp (53.) und Linda Dallmann (61.). In der Schlussphase verschoss Dzsenifer Marozsan einen Foulelfmeter (90.). Mit 15 Punkten aus sechs Spielen festigte der zweimalige Weltmeister die Führung in Gruppe 5 vor Island (10 Punkte/4 Spiele).

Vor nur 500 Zuschauern im Sportni-Park von Domzale änderte Hrubesch seine Anfangsformation im 4-4-2 auf zwei Positionen. Lena Goeßling und Anna Blässe nahmen auf der Tribüne Platz - laut Hrubesch aber keinesfalls als Strafmaßnahme wegen schwacher Leistungen gegen Tschechien, sondern im Zuge der Rotation.

Dallmann kam so auf dem rechten Flügel zum Einsatz, Magull besetzte die Goeßling-Position im zentralen Mittelfeld. Hrubeschs Entscheidung zahlte sich direkt aus: Auf Vorarbeit der quirligen Dallmann staubte Magull zur frühen Führung ab.

Wie beim 6:0-Hinspiel im September bestimmten die Deutschen gegen den tief stehenden Underdog erwartungsgemäß das Geschehen. Am meisten lief im ersten Durchgang über die flinke rechte Seite, oft fehlten aber das nötige Tempo oder die Präzision beim Abschluss. Kurz vor der Pause half Innenverteidigerin Golob nach einer Hereingabe von Svenja Huth gütig mit.

Nach der Halbzeit brachte Hrubesch in Lena Petermann und Debütantin Turid Knaak zwei frische Offensivkräfte. Die Freiburgerin Petermann legte sogleich für Popp auf, die aus der Drehung mit ihrem starken linken Fuß platziert einschoss. Deutschland schnürte die Gastgeberinnen nun komplett in deren Hälfte ein. Dallmann krönte ihren starken Auftritt mit einer ins Tor hoppelnden Direktabnahme.

Für den voraussichtlichen Showdown um den Gruppensieg und das direkte WM-Ticket auf Island am 1. September muss sich das DFB-Team aber definitiv noch steigern. Im Heim-Hinspiel im Oktober hatten die Deutschen eine bittere 2:3-Niederlage erlitten - und so das vorzeitige Ende der Jones-Ära eingeleitet.

Ob das Hrubesch-Intermezzo tatsächlich schon wieder beendet ist, ist noch offen. Wer die Nachfolge antritt und ob dies schon vor dem Testspiel am 10. Juni in Kanada geschieht, hängt auch von der Vertragssituation der Wunschkandidaten ab. Als Favoritin auf den Posten gilt Ex-Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg (50), die aber als Schweizer Nationaltrainerin noch bis zum Jahresende gebunden ist.

 

SID