Der frühere Fußball-Bundesligaprofi Jean-Clair Todibo hat für einen der schnellsten Platzverweise in der Geschichte der französischen Ligue 1 gesorgt. Der Verteidiger von OGC Nizza, Gruppengegner des 1. FC Köln in der Conference League, brachte im Ligaspiel gegen SCO Angers (0:1) seinen Gegenspieler Abdallah Sima fünf Sekunden nach Anpfiff zu Fall. Schiedsrichter Bastien Dechepy entschied auf Notbremse. Vier Sekunden vergingen, bis der Unparteiische die Rote Karte zückte.

Todibo muss nach neun Sekunden den Platz verlassen (Foto: AFP/SID/CLEMENT MAHOUDEAU)

Todibo muss nach neun Sekunden den Platz verlassen

Foto: AFP/SID/CLEMENT MAHOUDEAU

Nach Studium der Videobilder stand die Entscheidung, dass Todibo der letzte Verteidiger war. Das vom bundesligaerfahrenen Lucien Favre trainierte Nizza hatte den Ball nicht mal berührt, bevor das Team auf zehn Spieler dezimiert war.

"Ich glaube nicht, dass es eine Rote Karte war", sagte Favre nach der Partie und meinte, dass noch weitere OGC-Spieler hätten eingreifen können. "Es war keine Torchance. Wir hätten das Spiel gewonnen, wenn wir mit elf Spielern gespielt hätten", mäkelte der Schweizer.

Todibo kritisierte in den Sozialen Medien den Schiedsrichter und die französische Liga LFP. "Eine willkürliche Entscheidung, die mich schockiert und meine Mannschaft dazu verdammt, das Spiel mit einem großen Nachteil zu beginnen", schrieb der 22-Jährige. "Die Entscheidungen der Schiedsrichter zu Beginn dieser Saison sind sehr fragwürdig, sogar skandalös, und ich hoffe, dass die LFP etwas dagegen unternimmt."

Unklar ist, ob diese Rote Karte ein Fall für die Geschichtsbücher ist. In der Ligue 1 gab es zumindest seit 2006 keinen schnelleren Platzverweis, seither führt ein Statistikdienstleister genau Buch.

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