Superstar Kylian Mbappe hält Verbandspräsident Noel le Graet für "respektlos", Sportministerin Amelie Oueda-Castera forderte gar eine Entschuldigung von Frankreichs höchstem Fußball-Funktionär. Ein Radio-Interview des 81-Jährigen, in dem le Graet behauptete, er habe vor der Vertragsverlängerung mit Nationaltrainer Didier Deschamps kein Interesse an einem Telefonat mit Zinedine Zidane gehabt, hat im Land des Vize-Weltmeisters Wellen geschlagen.

Kylian Mbappe springt Zinedine Zidane zur Seite (Foto: AFP/POOL/SID/FRANCK FIFE)

Kylian Mbappe springt Zinedine Zidane zur Seite

Foto: AFP/POOL/SID/FRANCK FIFE

"Zidane ist Frankreich, wir gehen nicht so respektlos mit dieser Legende um", schrieb Mbappe bei Twitter. Le Graet hatte zuvor auf die Frage geantwortet, ob Zidane ihn angerufen hätte, um sein Interesse an Deschamps' Job zu bekunden: "Ich wäre nicht einmal ans Telefon gegangen. Was hätte ich ihm schon sagen sollen? 'Hallo Sir, keine Sorge, such Dir einen anderen Verein. Ich habe mich gerade mit Didier auf einen Vertrag geeinigt.'"

Deschamps (54) hatte am Samstag knapp drei Wochen nach der Finalniederlage bei der WM in Katar gegen Argentinien (2:4 im Elfmeterschießen) seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Zidane galt als potenzieller Nachfolger, der Weltmeister von 1998 ist seit seinem Abschied bei Real Madrid im Sommer 2021 ohne Job. Zuletzt war der 50-Jährige, der mit den Königlichen zwei Meister- und drei Champions-League-Titel gewann, auch als brasilianischer Nationalcoach gehandelt worden.

"Er kann machen, was er will, das betrifft mich nicht", sagte Le Graet: "Ich habe mich nie mit ihm getroffen, und wir haben nie darüber nachgedacht, uns von Didier zu trennen." Sportministerin Oueda-Castera sprach von einem "beschämenden Mangel an Respekt" und forderte le Graet auf, sich bei der "Legende des Fußballs und des Sports" zu entschuldigen.

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