Im Sommer 2007 begann für ihn eine Reise, von der ein jeder österreichischer Fußballer wohl träumt. Der Wechsel auf die Insel, ins Mutterland des Fußballes England, sollte ein wichtiger Schritt in seiner Karriere sein. Die Rede ist natürlich von Aston-Villa-Stürmer Andreas Weimann, der nach der roten Karte für Marc Janko gegen die Republik Moldau nun wieder im Aufgebot des Nationalteams steht. Bei seinem Verein zählt der 23-jährige Wiener zu den Leistungsträgern, im Nationalteam konnte er sich jedoch (noch) nicht durchsetzen.

82 Minuten waren gespielt, als Marc Janko nach seiner Tätlichkeit gegen Moldawien-Keeper Cebanu die rote Karte sah. Einen Tag später nominierte Teamchef Marcel Koller England-Legionär Andreas Weimann nach. Der Stürmer bekommt damit womöglich heute gegen Montenegro die nächste Chance, sich im Nationalteam zu beweisen. Bisher absolvierte Weimann zwölf Spiele für die österreichische Auswahl, Tor gelang ihm jedoch noch keines. Ein Gefühl, dass er von seinem Verein Aston Villa nicht gewohnt ist. Insgesamt traf er für die Villians schon 22 Mal ins Schwarze. Seit heuer zählt er wieder zur Stammformation und erzielte in sieben Spielen zwei Tore – sowohl gegen Stoke (1:0) als auch gegen Hull (2:1) waren seine Treffer spielentscheidend. Im August wurde er sogar zum Spieler des Monats in der Barclays Premier League nominiert und musste sich am Ende nur Chelsea-Star Diego Costa geschlagen geben. Sein persönliches Highlight war bisher definitiv der Siegtreffer beim 3:2 gegen Manchester City im letzten Jahr. Die Fans in Birmingham haben Weimann - trotz einiger Kritik im Vorjahr - längst ins Herz geschlossen, in Österreich verabsäumte er es bisher jedoch, sich einen Namen zu machen.

Erneut wohl nur Reservist

Bei Aston Villa wird er von seinem Trainer Paul Lambert hauptsächlich am linken Flügel eingesetzt, im Nationalteam spielte er unter Marcel Koller meist im Zentrum an vorderster Front. Die Flügel scheinen mit Arnautovic und Harnik bzw. Sabitzer bereits fix besetzt – umso schwerer für Weimann, sich zu adaptieren. Gegen Montenegro ist der 23-jährige zumindest wieder mit von der Partie, ein Einsatz in der Startformation scheint jedoch unwahrscheinlich. Die besten Chancen auf die Stürmerposition hat wohl Rubin Okotie, aber auch Lukas Hinterseer brennt auf seinen Einsatz. Teamchef Koller will sich erst kurz vor Spielbeginn festlegen, an der restlichen Aufstellung sollte sich im Vergleich zum Moldawien-Spiel jedoch nichts ändern.