Die Premier League als "WM" mit kasernierten Mannschaften und den 92 restlichen Saisonspielen als "mega TV-Event" im Sommer? Was sich wie die fixe Idee eines Fußball-Verrückten liest, wird angesichts der wachsenden Verzweiflung auch in der reichsten Fußball-Liga der Welt angeblich wirklich diskutiert.
Die Premier League im

Die Premier League im "WM-Stil"

Laut einem Bericht der Tageszeitung Independent hat die Premier League Pläne für die Fortsetzung der aktuell bis 30. April ruhenden Saison im "World Cup-style" entworfen. Demnach könnten die 20 Teams um den designierten Meister FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp im Juni und Juli in London und den Midlands (Region um Birmingham) kaserniert werden. Die Geisterspiele würden eher auf Trainingsplätzen denn in Stadien ausgetragen werden, kämen aber live im TV - (fast) jeden Tag.

Das Boulevardblatt Sun hatte bereits Mitte März von ähnlichen Überlegungen berichtet. In der wegen der Corona-Pandemie zunehmenden Not sei dieses Szenario im Laufe des Wochenendens wieder auf den Tisch gekommen, schreibt der Independent, und habe "in den vergangenen Tagen an Anziehungskraft gewonnen".

Hintergrund: Wie der Bundesliga drohen der Premier League massive Verluste aus der TV-Vermarktung, über eine Milliarde Euro steht auf dem Spiel. Ein Fernseh-Event wie es sonst nur eine Welt- oder Europameisterschaft ist, könnte Abhilfe leisten. Allerdings wären damit viele logistische Probleme verbunden.

Die Klubs müssten eigene Hotels beziehen und umfassend medizinisch betreut werden - nicht nur wegen Corona, auch, um etwaige Verletzungen aufzufangen. Von einer "Privatklinik" ist die Rede. Auch Kameraleute, andere Fernseh-Schaffende und Offizielle müssten beherbergt werden. Nur ein positiver Corona-Fall brächte wohl den ganzen Betrieb wieder zum Erliegen.

Aus Regierungskreisen soll es positive Signale geben. Die Politik wünsche sich die Wiederaufnahme des Ligabetriebs, um die Menschen in schwierigen Zeiten zu unterhalten - sofern die Kurve der Infizierten bis Sommer abgeflacht sei. Außerdem hängen am Fußball auch auf der Insel Zehntausende Arbeitsplätze.

 

SID